Auf einem von Protesten begleiteten Parteitag hat die rechtsextreme NPD ihren Vorsitzenden Holger Apfel im Amt bestätigt. Damit unterstützten die Delegierten dessen Kurs eines nach außen hin seriöseren Anstrichs. Apfels Gegenspieler und Vorgänger als Parteichef, Udo Voigt, war überraschend nicht zu dem Treffen in einer Gaststätte in Weinheim bei Mannheim erschienen. Ein Großaufgebot der Polizei sperrte den Versammlungsort am Samstag und Sonntag weiträumig ab. An beiden Tagen demonstrierten mehrere hundert Menschen gegen die Rechten; es blieb friedlich. Auf Kundgebungen forderten Redner ein Verbot der NPD. „Für braunes Gedankengut ist kein Platz in Weinheim“, hieß es.
Dem Parteitag war ein Versteckspiel vorausgegangen. Die NPD hatte den Parteitag ursprünglich Anfang April in Lautertal in Oberfranken geplant. Doch weil dort Straßenbauarbeiten vor dem Gelände begonnen hatten, war er abgesagt worden.
Angesichts des schwindenden Zuspruchs, leerer Kassen und interner Konflikte steckt die NPD nach Experteneinschätzung in einer tiefen Krise. „Sie ist geschwächt und angeschlagen“, sagte der Politikwissenschaftler Hajo Funke. Die Partei gleiche einer Sekte mit einem wahnhaften Ziel. „Das ist eine hoch ideologisierte Kampfvereinigung für einen neuen Nationalsozialismus. Das sind Überzeugungstäter“, betonte Funke. Dass der Parteitag am 20. April begann, dem Geburtstag Adolf Hitlers, werteten SPD und CDU als Ausweis der NPD-Gesinnung.