Nach wochenlangen nordkoreanischen Kriegsdrohungen gegen Südkorea und die USA gibt es Hinweise auf eine Deeskalation. Nach US-Angaben zog Nordkorea zwei Mittelstreckenraketen von ihren mobilen Abschussrampen an der Ostküste des Landes wieder ab. Die Raketen des Typs Musudan seien in ein Depot gebracht worden, berichtete der Nachrichtensender CNN unter Berufung auf einen US-Beamten.
Das Militär der USA und Südkoreas ging seit Wochen davon aus, dass das kommunistische Land mehrere Raketen, darunter auch Mittelstreckenraketen, in Startposition gebracht hatte. Auch südkoreanische Regierungsbeamte bestätigten am Dienstag den Abzug der Musudan-Raketen. Auch scheine das Regime in Pjöngjang die Ende März ausgerufene „höchste Gefechtsbereitschaft“ für alle Feldartillerieverbände, inklusive der strategischen Raketeneinheiten, bereits Ende April wieder aufgehoben zu haben. Eine Bestätigung aus Nordkorea gab es dafür zunächst nicht.
Nordkoreas Volksarmee drohte unterdessen angesichts neuer Marineübungen der USA und Südkoreas zur U-Boot-Abwehr mit militärischen Schritten, falls sein Territorium verletzt werden sollte. Das Land werde „sofortige Gegenmaßnahmen ergreifen, sollte auch nur eine einzige Kugel in unsere Gewässer fallen“, wurde das südwestliche Frontkommando von den Staatsmedien zitiert. Die Übungen vor der Westküste der koreanischen Halbinsel hatten nach Berichten südkoreanischer Medien am Sonntag begonnen.
Die Berichte über den Abzug der Raketen von der nordkoreanischen Ostküste erfolgten kurz vor einem geplanten Treffen der südkoreanischen Präsidentin Park Geun Hye mit US-Präsident Barack Obama am Dienstag in Washington.