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BERLIN/STANFORD
Neuer Ärger für von der Leyen
reda
 |  aktualisiert: 19.10.2015 03:36 Uhr

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat Vorwürfe zurückgewiesen, sie habe ihren Aufenthalt an der amerikanischen Elite-Universität Stanford für ihren Lebenslauf missbraucht. Sie sei dort 1993 als Gasthörerin gewesen und habe nie behauptet, in ein offizielles Programm eingeschrieben gewesen zu sein, das mit einem Leistungsnachweis belohnt wird, erklärte sie am Sonntag in Berlin.

Als „Auditing Guest“ (Gasthörerin) weist sich von der Leyen für 1993 auch in ihrem im Internet veröffentlichten Lebenslauf aus. Eine weitere Tätigkeit für Stanford Health Services Hospital Administration in 1995, die sich ebenfalls in ihrem Lebenslauf findet, sei schriftlich belegt, erklärte von der Leyen weiter. „Ich habe stets herausgestrichen, dass der Hauptgrund meines Aufenthaltes in Stanford der Forschungsaufenthalt meines Mannes gewesen ist, so nachzulesen auch in Dutzenden älteren Presseveröffentlichungen.“

Für Tätigkeiten wie die von der Leyens würden in Stanford keine Leistungsnachweise ausgestellt, erklärte eine Universitätssprecherin gegenüber der „Welt am Sonntag“ („WamS“). Offizielle Dokumente zu von der Leyen lägen in Stanford daher nicht vor. Wer sich aber ohne ein solches Zertifikat in seinem Lebenslauf auf die Uni beziehe, missbrauche den Namen Stanfords. Die „WamS“ berichtete auch über Unterlagen, aus denen hervorgeht, dass von der Leyen eine ehrenamtliche Arbeit in der Krankenhausverwaltung ausgeübt hat. Außerdem hat sie demnach als Gast Seminare besucht. Gemeinsam mit einer eingeschriebenen Studentin und der Billigung eines Dozenten verfasste sie den Angaben zufolge schließlich eine Studie zu Behandlungen von Unfruchtbarkeit, deren Veröffentlichung von einem Fachjournal jedoch abgelehnt wurde.

Von der Leyen war zuvor bereits wegen ihrer Doktorarbeit in die Kritik geraten. Nach Plagiatsvorwürfen überprüft die Medizinische Hochschule Hannover den Text derzeit. Die Internetplattform Vroniplag Wiki hat den Vorwurf erhoben, die Ministerin und stellvertretende CDU-Vorsitzende habe in ihrer medizinischen Doktorarbeit aus dem Jahr 1990 fremde Texte ohne saubere Kennzeichnung übernommen.

 
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