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BERLIN
Neuanfang bei der Islamkonferenz
reda
 |  aktualisiert: 24.03.2014 19:39 Uhr

So gut war die Atmosphäre zwischen Staat und muslimischen Glaubensvertretern wohl nie zuvor. Am Montag stellten Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) und Vertreter muslimischer Verbände in Berlin den Fahrplan für die Deutsche Islamkonferenz in dieser Wahlperiode vor.

Die Punkte wurden zuvor in nie da gewesener Offenheit verhandelt, bekunden die Verbände. Über das Ergebnis herrscht Einvernehmen, beteuern beide Seiten. Damit ist de Maiziere zumindest der Anfang des von ihm angekündigten Neustarts der Islamkonferenz geglückt. In der Vergangenheit waren die Beratungen über eine Zusammenarbeit zwischen Staat und Muslimen häufig vom Streit über Teilnehmer und Themen überschattet worden.

Für den Neubeginn haben sich beide Seiten neue Themen vorgenommen. Erstes großes Thema soll die Wohlfahrtspflege für Menschen muslimischen Glaubens sein, kündigte de Maiziere an. Angesichts der zunehmenden Zahl älterer und pflegebedürftiger Zuwanderer mit muslimischem Glauben herrscht hier nach Ansicht der Verbände der dringendste Handlungsbedarf. Offen ließ der Minister, ob am Ende der Beratungen ein religiöser Wohlfahrtsverband nach dem Vorbild von Diakonie und Caritas stehen könne.

Zweites Thema nach der Wohlfahrt soll die Seelsorge in staatlichen Institutionen wie Gefängnissen, Polizei und Bundeswehr sein. Auch das Bestattungswesen nannte de Maiziere als mögliches künftiges Thema. Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, sagte, mit der neuen Themensetzung werde der Islam in Deutschland endlich nicht mehr mit „Zuwanderung, Bringschuld, Sprachtest“ gleichgesetzt. Der Generalsekretär der Türkisch Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB), Bekir Alboga, erklärte, die neue Islamkonferenz biete die Chance, an einem partnerschaftlichen Verhältnis mit dem Staat weiter zu arbeiten. Es soll einen Lenkungsausschuss mit Vertretern aus Bund, Kommunen und Verbänden geben. Dieser wiederum soll einen Arbeitsausschuss einsetzen, in dem auch Fachpersonen über das jeweilige Thema mitberaten sollen.

 
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