Trotz Manipulationsvorwürfen haben die beiden großen Verlierer der Parlamentswahl in Pakistan den klaren Sieg der Muslim-Liga (PML-N) von Ex-Premierminister Nawaz Sharif anerkannt. Die bisher regierende Volkspartei PPP teilte am Montag mit: „Obwohl die Partei ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Fairness der Wahlen hat, hat sie die Ergebnisse akzeptiert.“
Auch Kricket-Legende Imran Khan bemängelte Unregelmäßigkeiten. Zugleich gestand er aber seine Niederlage ein und kündigte den Gang seiner Tehreek-e-Insaf (Bewegung für Gerechtigkeit/PTI) in die Opposition an. Imran Khan sagte: „Wir werden die beste Opposition werden.“ In der ersten offiziellen Stellungnahme der PPP seit der Wahl vom Samstag hieß es, mit der Anerkennung des Wahlausgangs trage die Volkspartei „dem größeren Interesse von politischer Stabilität“ Rechnung. Die Wahlkommission kündigte an, Beschwerden nachzugehen.
Sharif hatte sich noch während der Stimmenauszählung zum Sieger erklärt und dürfte damit zum dritten Mal Premierminister werden. Er war bereits von 1990 bis zu dem vom Militär erzwungenen Rücktritt 1992 sowie von 1997 bis zum Putsch des damaligen Armeechefs Pervez Musharrafs im Jahr 1999 Regierungschef in Pakistan.
Die EU-Wahlbeobachter stellten der Wahl in der Atommacht ein insgesamt positives Zeugnis aus. „In 90 Prozent der Wahllokale wurde der Prozess als zufriedenstellend oder gut beschrieben“, sagte der Chef der Beobachtermission, der deutsche EU-Abgeordnete Michael Gahler. Unregelmäßigkeiten seien in den restlichen Wahllokalen festgestellt worden. Das Wahlbeobachter-Netzwerk wertete die Abstimmung nach Medienberichten als „relativ fair“.