Sieben Wochen vor der Parlamentswahl in Pakistan ist der frühere Militärmachthaber Pervez Musharraf aus dem selbst erwählten Exil zurückgekehrt. Der Ex-Präsident landete am Sonntag aus Dubai kommend in Karachi. „Ich kehre heute nach Pakistan zurück, um dabei zu helfen, unseren Platz in der Geschichte als wohlhabender, moderater und fortschrittlicher islamischer Staat zurückzuerobern“, hieß es auf Musharrafs Facebook-Seite und auf seinem Twitter-Account. Die pakistanischen Taliban drohten unterdessen auf Videobotschaften, Musharraf mit Selbstmordattentätern „zur Hölle zu schicken“. Der Ex-Präsident will bei der Parlamentswahl am 11. Mai antreten.
Nach Musharrafs Ankunft war auf Fernsehbildern zu sehen, dass sich am Flughafen der südpakistanischen Hafenstadt Karachi nur einige Hundert Unterstützer versammelt hatten. Eine dort geplante Ansprache sei abgesagt worden, berichtete der Sender Geo TV. Stattdessen wolle Musharraf am Mittwoch in Islamabad eine Pressekonferenz abhalten.
Am vergangenen Freitag hatte ein Gericht in Karachi einen Haftbefehl gegen Musharraf gegen Kaution ausgesetzt. Damit droht ihm keine unmittelbare Festnahme mehr. Gegen Musharraf wird unter anderem im Zusammenhang mit der Ermordung von Ex-Premierministerin Benazir Bhutto Ende 2007 ermittelt.
Bhuttos Volkspartei PPP wirft dem Ex-Diktator vor, sie trotz ihrer Gefährdung nicht ausreichend vor Anschlägen geschützt zu haben. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte, Musharraf nach seiner Rückkehr für Menschenrechtsverletzungen während seiner Amtszeit zur Rechenschaft zu ziehen.