![Wahlen in Österreich - Noch-Bundeskanzler Christian Kern (links) und ÖVP-Kanzlerkandidat und Außenminister Sebastian Kurz Wahlen in Österreich - Noch-Bundeskanzler Christian Kern (links) und ÖVP-Kanzlerkandidat und Außenminister Sebastian Kurz](/storage/image/9/0/2/1/7921209_app-article-teaser-large_1Bs6nF_5CHA0N.jpg)
Wenn er angegriffen wird, verhärten sich seine Gesichtszüge. Er presst die Lippen zusammen. Die Augen werden klein und schauen in die Ferne, auf einen Punkt X, wo es niemanden gibt, der ihn attackieren kann. In den vielen TV-Duellen, die inzwischen hinter Sebastian Kurz liegen, gab es Dutzende solcher Situationen. Zu Beginn des Wahlkampfes versuchte Kurz noch, die Gegner zu überzeugen und für sich zu gewinnen. Gegen Ende ließ er sie verbissen ausreden. Schläge unter die Gürtellinie teilte er nur selten aus, doch dass Kritik ihn nicht kalt lässt, blieb aufmerksamen Zuschauern nicht verborgen. Die alten ÖVP-Granden fragten sich halblaut, wie krisenfest der 31-Jährige wohl sein werde. Würde er als jüngster Regierungschef in internationalen Konflikten bestehen können? Würde er es schaffen, im Rahmen der im zweiten Halbjahr 2018 bevorstehenden österreichischen EU-Präsidentschaft Fortschritte im Sinne seines Landes zu erzielen? Beide Fragen lassen sich noch nicht beantworten. Aber inzwischen hat Kurz die Wahl gewonnen und die ÖVP zu jahrelang nicht erlebten Höhenflügen gebracht. Bedenken werden jetzt nicht mehr laut, im Gegenteil. Zu hören ist vor allem uneingeschränkte Verehrung. „Sebastian Kurz hat die ÖVP aus dem Tal der Tränen herausgeführt“, sagt der steirische Landeschef Hermann Schützenhöfer, der sein Land zusammen mit der SPÖ regiert, am Wahlabend.
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