Die Beschaffung der Aufklärungsdrohne „Euro Hawk“ für die Bundeswehr ist gescheitert. Das Verteidigungsministerium stoppte das milliardenschwere Rüstungsprojekt wegen massiver Probleme bei der Zulassung für den europäischen Luftraum. Der Bund hat damit einen dreistelligen Millionenbetrag vergeblich investiert. Die Bundeswehr hatte die Anschaffung von fünf „Euro Hawk“-Drohnen für mehr als eine Milliarde Euro geplant. Dabei handelt es sich um die US-Drohne „Global Hawk“ des Konzerns Northrop Grumman, die mit Aufklärungstechnik des europäischen Konzerns EADS ausgestattet ist.
Für die Entwicklung von „Euro Hawk“ wurden 508 Millionen Euro investiert. Hinzu kommen 158 Millionen Euro für vertragliche Verpflichtungen und die Herstellung der Flugfähigkeit. Von den Entwicklungskosten entfallen 248 Millionen Euro auf die Aufklärungstechnik von EADS. Die Verluste für den Bundeshaushalt wegen der gescheiterten Drohnen-Beschaffung belaufen sich auf mehr als 300 Millionen Euro. Dem Verteidigungsministerium war nach Angaben aus Regierungskreisen seit Ende 2011 bekannt, dass eine Musterzulassung nur mit erheblichem Mehraufwand möglich ist.