Die türkische Polizei ist nach einem Zeitungsbericht bei der Bekämpfung des illegalen Organhandels im Internet auf Spender gestoßen, die ihre Nieren mit dem Hinweis auf ihr gesundes Landleben anpriesen. In Anzeigen im Netz sei unter anderem mit der frischen Luft in der anatolischen Provinz geworben worden, berichtete die Zeitung „Habertürk“ am Montag und schrieb: „Dorf-Nieren zu verkaufen.“ Unter Berufung auf Polizeiprotokolle berichtete die Zeitung, Spender aus insgesamt acht Provinzen hätten aus Geldnot ihre Nieren im Internet angeboten. „Ich lebe im Dorf und atme frische Luft“, habe es in einer Anzeige geheißen. Bei den Angeboten für den illegalen Handel mit Organen seien für eine Niere Preise von umgerechnet etwa 55 000 Euro gefordert worden, berichtete die Zeitung.
Hamburg: Farbattacke auf Haus von Bürgermeister Olaf Scholz
Während einer Demonstration gegen die Flüchtlingspolitik des Hamburger Senats am Sonntagabend haben Unbekannte einen Farbbeutel gegen das Wohnhaus von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) geworfen. Die Farbe habe die Eingangstür getroffen, sagte eine Sprecherin der Polizei am Montag. Sie habe sich problemlos wegwischen lassen. Scholz wohnt in einem Mehrfamilienhaus im zentralen Stadtteil Altona. Die Attacke ereignete sich nach Angaben der Polizei während einer nicht angemeldeten kleinen Demo von etwa 50 Personen, die gegen den Umgang der Behörden mit afrikanischen Flüchtlingen protestierten. Der Staatsschutz ermittelt, Hinweise auf die Täter gibt es bisher noch nicht.
Nahles: 4500 SPD-Neueintritte seit der Bundestagswahl
Das SPD-Basisvotum über den Koalitionsvertrag hat nach Angaben von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles auch neue Mitglieder angelockt. Seit der Bundestagswahl habe es rund 4500 Neueintritte in die SPD gegeben, sagte Nahles der „Saarbrücker Zeitung“. „Viele kommen, weil sie es toll finden, mitbestimmen zu können“, fügte sie hinzu. Keineswegs seien die Neumitglieder alle eingetreten, um mit Nein zu stimmen. „Nach unserem Eindruck ist das gemischt.“ Nahles zeigte sich überzeugt, dass die Mehrheit der SPD-Mitglieder für den Koalitionsvertrag stimmen werde.
NPD-Verbotsantrag: Länder heute beim Verfassungsgericht
Am heutigen Dienstag wollen die Bundesländer ihre Antragsschrift zum Verbot der rechtsextremen NPD beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe einreichen. Es bestehe eine „Wesensverwandtschaft“ der NPD zum Nationalsozialismus, die für sich schon ein Verbot rechtfertige, heißt es in dem mehr als 250 Seiten starken Antrag. Ein erster Anlauf zum Verbot war 2003 gescheitert, weil der Verfassungsschutz damals auch in der NPD-Spitze Informanten hatte. Regierung und Parlament haben sich dem neuen Vorstoß des Bundesrates nicht angeschlossen.
Heftige Unwetter sorgen für Chaos im Süden Griechenlands
Heftige Unwetter haben im Süden Griechenlands für Überschwemmungen gesorgt. „Es war ein Albtraum“, berichtete am Montag der Bürgermeister von Argos, Dimitris Kabossos, „es war wie ein Wasserfall, der vom Himmel stürzte.“ Eine etwa 60-jährige Frau ertrank in ihrer Kellerwohnung. Die Unwetter gingen vor allem über der Halbinsel Peloponnes nieder. In der beliebten Urlaubsregion brach vielerorts die Stromversorgung zusammen.
BND-Chef Schindler verspricht mehr Transparenz
Der Bundesnachrichtendienst (BND) will seine Arbeit auch als Konsequenz aus der NSA-Spionageaffäre künftig stärker in der Öffentlichkeit präsentieren. „Transparenz ist das Gebot der Stunde“, sagte der Präsident des deutschen Auslandsnachrichtendienstes, Gerhard Schindler, zur Zwischenbilanz der vor gut zwei Jahren eingesetzten Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der BND-Anfangsgeschichte. In Bevölkerung, Medien und Politik herrsche „teilweise eine völlig falsche Vorstellung, wie wir arbeiten und warum wir was tun“, sagte Schindler.