Bundespräsident Christian Wulff hat die Erinnerung an die Vernichtung der europäischen Juden während der NS-Zeit als nationale Aufgabe bezeichnet. „Wir dürfen nicht vergessen, dass dieses Unglaubliche und Unvorstellbare wirklich geschehen ist“, sagte Wulff bei einer Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Wannsee-Konferenz. Gleichzeitig äußerte Wulff „Scham und Zorn“ über die Mordserie des Zwickauer Neonazi-Trios. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, erklärte, die Wannsee-Konferenz markiere den Zeitpunkt, von dem an der Massenmord an den Juden eine minutiöse Bedienungsanleitung erhielt. Am 20. Januar 1942 waren 15 NS-Funktionäre zusammengekommen, um die systematische Vernichtung der europäischen Juden zu organisieren.
Veröffentlichung von „Mein Kampf“ soll verhindert werden
Das Land Bayern will die Veröffentlichung von Auszügen des Hitler-Buches „Mein Kampf“ verhindern. Der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) betonte am Freitag, dass der Freistaat als Rechteinhaber dies ablehne. „Ziel ist, die Veröffentlichung zu verbieten“, sagte er zu den Plänen des britischen Verlages Albertas Limited. Bayern werde auch gegen diesen Versuch, Teile aus „Mein Kampf“ zu veröffentlichen, mit allen juristischen Mitteln vorgehen. Der Verlag sei schriftlich aufgefordert worden, zu der geplanten Veröffentlichung bis Montag Stellung zu nehmen.
Sarkozy droht nach Tod von Soldaten mit Afghanistan-Abzug
Nach dem tödlichen Angriff eines afghanischen Soldaten auf vier französische Kameraden droht Präsident Nicolas Sarkozy mit einem vorzeitigen Abzug der französischen Truppen aus Afghanistan. „Die französische Armee ist nicht in Afghanistan, um sich von afghanischen Soldaten beschießen zu lassen“, sagte Sarkozy. Bislang will Frankreich seine Soldaten bis Ende 2013 vom Hindukusch abziehen.
Der Attentäter hatte in einem Stützpunkt afghanischer und ausländischer Truppen das Feuer auf eine Gruppe von Franzosen eröffnet. Dabei wurden auch 15 Soldaten verletzt. Der Einsatz in Afghanistan hat bislang mehr als 80 französischen Soldaten das Leben gekostet.
Fast 50 Tote bei Tuareg-Revolte in Mali
Bei Kämpfen zwischen Tuareg-Rebellen und Regierungstruppen im Norden von Mali sind 45 Tuareg-Kämpfer getötet und mehrere verletzt worden. Auch zwei Soldaten seien ums Leben gekommen, berichtete der französische Auslandssender RFI am Freitag. Unter den aufständischen Tuareg sind nach Angaben des britischen Rundfunksenders BBC etliche Rückkehrer aus Libyen. Dort hätten sie zu den Sicherheitskräften des ehemaligen Machthabers Muammar al-Gaddafi gehört. Die traditionell als Kamel-Nomaden im Norden Malis lebenden Tuareg fordern Autonomie.
Mehr Unfalltote in Deutschland
Erstmals seit rund 20 Jahren steigt die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle wieder an. Eine Ursache für den Anstieg ist das gute Wetter. Das kann aber nicht erklären, weshalb 2011 so viele Fußgänger starben. Das Statistische Bundesamt legte am Freitag in Wiesbaden vorläufige Ergebnisse für die Monate Januar bis November 2011 vor. Demnach sind in diesem Zeitraum bei Verkehrsunfällen in Deutschland 3639 Menschen getötet worden – das sind 4,7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der Verletzten stieg um 3,6 Prozent auf rund 360 400.
Pflegereform sieht 77 Millionen Euro mehr für Ärzte vor
Mit zweistelligen Millionenbeträgen will die Koalition mehr Ärzte und Zahnärzte zu den Pflegebedürftigen bringen. Die mit der Pflegereform geplanten Zuschläge für eine bessere ärztliche Versorgung in Pflegeheimen kosten voraussichtlich 77 Millionen Euro im Jahr, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Berlin mitteilte. Durch finanzielle Anreize sollen Ärzte auch zu mehr Hausbesuchen bewegt werden. Einweisungen ins Krankenhaus sollten vermieden werden.