Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, hat Berichte über Massaker an Dutzenden Armeeangehörigen in der syrischen Region Aleppo durch Rebellen als „zutiefst schockierend“ verurteilt. Die Täter der Kriegsverbrechen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, verlangte die südafrikanische Juristin am Freitag in Genf. Pillay forderte eine eingehende Untersuchung der Taten in der Stadt Chan al-Assal. Die Oppositionskräfte dürften nicht glauben, sie seien „immun“ gegen Strafverfolgung. Pillay bezog sich auf Videoaufnahmen aus Chan al-Assal. Auf einem Video hätten gefangene Soldaten der Assad-Regierung einen Befehl erhalten, sich auf den Boden zu legen. Andere Videos zeigten etliche tote Soldaten mit Kopfschüssen, erklärte Pillay. Nach einem der Videos sei mit 30 Getöteten zu rechnen.
Verwirrung um Rowhanis Aussage zu Israel
Ein Bericht der iranischen Nachrichtenagentur ISNA über Israel-kritische Äußerungen des designierten Präsidenten Hassan Rowhani hat am Freitag Verwirrung ausgelöst. ISNA hatte Rowhani mit den Worten zitiert, Israel sei eine „alte Wunde“, die beseitigt werden müsse. Der Nachrichtensender Press TV veröffentlichte aber einen Videoclip des Interviews, in dem sich Rowhani weitaus moderater äußert. Tatsächlich sagte er demnach, dass die Besetzung Palästinas „eine alte Wunde für die islamische Welt“ sei. Daher sollten alle Muslime „gegen die Verbrechen des zionistischen Regimes“ Protest einlegen.
Kein klarer Sieger in Mali: Stichwahl entscheidet
Bei der Präsidentenwahl in Mali hat die erste Runde keinen offiziellen Sieger hervorgebracht. Obwohl der ehemalige Ministerpräsident Ibrahim Boubacar Keita mit 39,2 Prozent der Stimmen klar vorne lag, konnte er die notwendige 50-Prozent-Hürde nicht nehmen. Nun muss eine Stichwahl am 11. August die Entscheidung bringen. Keitas Gegner ist dabei der Zweitplatzierte Soumaila Cissé (63), der 19,4 Prozent der Stimmen auf sich vereinte.
„Wir sind bereit für die zweite Runde des Kampfes und werden dabei den Todesstoß versetzen“, sagte Abdoulaye Magassouba von Keitas Partei „Rally für Mali“. Cisses Anhänger sprachen hingegen von Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung vom vergangenen Sonntag.
Firma muss wegen Zerstörung von Aborigines-Kultstätte zahlen
Erstmals hat ein australisches Gericht ein Unternehmen wegen der Zerstörung einer Kultstätte der australischen Ureinwohner verurteilt. Das Gericht der nordaustralischen Stadt Darwin habe es als erwiesen angesehen, dass Sprengarbeiten eines Bergbauunternehmens das Heiligtum der Aborigines zum Einsturz brachten, berichteten australische Medien am Freitag. „Was dort seit tausenden Jahren gestanden hat, ist nun für immer verloren“, sagte die Richterin bei der Verkündung des Urteils. Das Bauunternehmen wurde zu einer Geldstrafe von umgerechnet rund 100 000 Euro verurteilt. Vertreter der Aborigines reagierten mit gemischten Gefühlen auf das Urteil. Es wurde bemängelt, dass das Bußgeld an die australische Regierung gezahlt werde und nicht an die Aborigines gehe.