Die meisten Menschen in Deutschland wollen einer aktuellen Umfrage zufolge eine Impfpflicht. Nach den auffälligen Masern-Ausbrüchen in diesem Jahr in Berlin, Bayern und Nordrhein-Westfalen sprachen sich 80 Prozent der Befragten für eine solche Regelung aus, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit mitteilte.
Studie: Antibiotikaresistente Keime in gesunden Hähnchen
Wissenschaftler der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover haben bei zahlreichen gesunden Schlachthähnchen antibiotikaresistente Keime nachgewiesen. Sie untersuchten 120 Proben von Tieren aus vier Herden. Bei fast 90 Prozent davon entdeckten sie resistente Bakterien. Die Untersuchung ist zwar nicht repräsentativ, sie sei jedoch ein Hinweis, dass diese Keime „nicht so selten“ vorkämen.
Adidas-Schiedsspruch: Justiz beschlagnahmt Tapie-Vermögen
In der Affäre um den Besitzerwechsel des Sportartikelherstellers Adidas Anfang der 90er Jahre hat die Justiz vorsorglich das Vermögen des französischen Unternehmers Bernard Tapie beschlagnahmt. Der 70-Jährige bestätigte dies in einem Fernsehinterview. „Mein komplettes Vermögen ist beschlagnahmt, die Konten sind blockiert“, sagte Tapie. Nach Informationen der Zeitung „Le Monde“ geht es um einen dreistelligen Millionenwert. Gegen Tapie war jüngst ein Anklageverfahren wegen bandenmäßigen Betrugs eingeleitet worden.
Windausbau in der Nordsee droht sich zu halbieren
Die Bundesregierung wird ihre bis 2020 gesteckten Ziele für den Bau großer Windparks in der Nordsee voraussichtlich klar verfehlen. Ein Projektbericht für den Netzbetreiber Tennet kommt zu dem Ergebnis, dass bisher nur Windparks mit einer Leistung von zusammen 2900 Megawatt über eine Finanzierung verfügen. Die Analyse liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Offiziell hält die Bundesregierung am Ziel von 10 000 Megawatt neu installierter Offshore-Leistung bis 2020 fest. In dem Projektbericht heißt es, dass nur mit maximal 5900 Megawatt an installierter Leistung in der Nordsee zu rechnen sei.
Russland: Schuldspruch für toten Anwalt Magnitski
Ein russisches Gericht hat den toten regierungskritischen Anwalt Sergej Magnitski posthum wegen Steuerbetrugs schuldig gesprochen. Der Jurist war 2009 in Haft gestorbenen. Das Strafverfahren war international als absurd kritisiert worden, weil sich ein Toter nicht verteidigen könne. Menschenrechtler werfen der Justiz vor, den Ruf des Anwalts nachträglich beschmutzen zu wollen. Magnitski hatte Beamte des Innenministeriums beschuldigt, den Staat um rund 200 Millionen US-Dollar geprellt zu haben. Kurz darauf war der 37-Jährige unter Vorwürfen des Steuerbetrugs festgenommen worden.
Friedrich will Spähvorwürfen auf den Grund gehen
Mit einem Kurzbesuch in Washington will Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) den Spähvorwürfen auf den Grund gehen und dabei auch deutlich werden. „Unter Freunden muss man Klartext reden können“, sagte er „Spiegel Online“ vor seiner Abreise. Am Freitag wollte er US-Justizminister Eric Holder und die Sicherheitsberaterin von US-Präsident Barack Obama, Lisa Monaco, treffen.
Friedrich sagte, flächendeckende Überwachung sei nicht verhältnismäßig. Er beklagte aber auch mangelnde Fairness gegenüber den USA in der Debatte.
Tausende gedenken der Opfer von Srebrenica
Tausende Familien, zahlreiche Politiker sowie ausländische Diplomaten haben am Donnerstag der bis zu 8000 Opfer des Massakers in der ostbosnischen Stadt Srebrenica vor 18 Jahren gedacht. In der Gedenkstätte Potocari vor den Toren der Stadt wurden die Särge von 409 Ermordeten zur Bestattung vorbereitet. Die Leichen wurden im vergangenen Jahr aus über 70 Massengräbern exhumiert. Unter den Opfern waren 44 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren sowie ein nur wenige Stunden altes Baby.