Der serbische Präsident Tomislav Nikolic hat sich im Namen der Serben für das Massaker von Srebrenica entschuldigt, zugleich aber den Vorwurf des Völkermordes zurückgewiesen. „Ich kniee nieder, ich bitte um Verzeihung für Serbien wegen des Verbrechens in Srebrenica. Ich entschuldige mich für alle Verbrechen, die im Namen unseres Staates und unseres Volkes begangen wurden“, sagte Nikolic in einem Interview des bosnischen Fernsehsenders BHRT. Am 11. Juli 1995 war die damalige UN-Schutzzone Srebrenica von bosnisch-serbischen Einheiten überrannt worden. Etwa 8000 muslimische Jungen und Männer wurden ermordet.
Urteil: Kirchenaustritt rechtfertigt Kündigung durch die Caritas
Ein Austritt aus der katholischen Kirche rechtfertigt nach einer Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts die außerordentliche Kündigung eines langjährigen Mitarbeiters der Caritas. Die Richter stärkten damit das gesonderte Arbeitsrecht der Kirchen, das von den Mitarbeitern besondere Loyalitätspflichten verlangt. Zuvor hatte auch schon das Landesarbeitsgericht Stuttgart die Entlassung des heute 60-jährigen Sozialpädagogen als rechtmäßig bezeichnet und auf das Selbstbestimmungsrecht der Kirchen verwiesen. Der beim Mannheimer Caritasverband beschäftigte Sozialpädagoge hatte seinen Kirchenaustritt damit begründet, dass er unter anderem wegen der Missbrauchsfälle und den Vorgängen um die erzkonservative Piusbruderschaft nicht länger in der Kirche bleiben könne.
Verfassungsgericht: NSU-Prozess ohne Videoüberwachung
Das Bundesverfassungsgericht hat die Beschwerde von Nebenklägern im NSU-Verfahren mit dem Ziel der Videoübertragung in einen weiteren Saal vor dem Oberlandesgericht München abgelehnt. Die Beschwerde sei unzulässig, weil die Voraussetzung dafür, nämlich eine Verletzung der Grundrechte, nicht hinreichend genug begründet wurde, heißt es in dem Beschluss. Mit der Nichtannahme der Verfassungsbeschwerde erledige sich auch der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung, hieß es weiter.
UNESCO entsetzt über Zerstörung von Weltkulturerbe in Aleppo
Mit Entsetzen hat die UNESCO auf Beschädigungen der antiken syrischen Stadt Aleppo durch den Bürgerkrieg reagiert. Generaldirektorin Irina Bokova sei „sehr verzweifelt“ wegen der Zerstörung des Minaretts der Großen Moschee, heißt es in einer Mitteilung der für Kultur zuständigen Sonderorganisation der Vereinten Nationen. Das Minarett der Omajjaden-Moschee war am Mittwoch eingestürzt. Es war bereits zuvor schwer beschädigt worden. Die Moschee wurde 715 errichtet, das Minarett stammte aus dem 11. Jahrhundert.
Prozess um Vergewaltigungsvorwurf
Mit einer erfundenen Vergewaltigungsgeschichte soll eine Lehrerin ihren Kollegen in Südhessen ins Gefängnis gebracht haben. Die Haft musste der Mann komplett absitzen. Schon damals gab es Zweifel an den Vorwürfen. Jetzt muss das angebliche Opfer nach dem spektakulären Freispruch ihres vermeintlichen Peinigers für ihre erwiesene Lüge geradestehen. Doch zum Prozessauftakt in Darmstadt hielt die 48-Jährige am Donnerstag eisern an den Vorwürfen fest. Wegen Freiheitsberaubung drohen ihr bis zu zehn Jahre Haft. Der Lehrer war kurz nach seinem Freispruch an einem Herzinfarkt gestorben.
Hungerstreik im Gefangenenlager Guantánamo weitet sich aus
Der seit rund zwei Monaten andauernde Hungerstreik von Häftlingen im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba weitet sich aus. Mittlerweile verweigerten nach Militärangaben 92 Insassen die Nahrungsaufnahme, berichtete „The Miami Herald“ am Donnerstag. Das sind doppelt so viele wie bislang bekannt. 17 von ihnen würden zwangsernährt. Auslöser der Hungerstreiks waren nach Gefangenen-Angaben Durchsuchungen in den Zellen durch das US-Gefängnispersonal. Dabei seien auch Koran-Ausgaben auf „unangemessene“ Weise überprüft worden.