Bei der Parlamentswahl in Finnland hat sich am Sonntagabend ein Regierungswechsel klar abgezeichnet. Nach Auszählung von einem Drittel der Stimmen lag die konservative Partei von Ministerpräsident Alexander Stubb mit 17,9 Prozent hinter dem liberalen Zentrum mit 23,3 Prozent. Neuer Ministerpräsident würde demnach deren Vorsitzender Juha Sipilä. Er sei „sehr zufrieden“ mit den ersten Trends, sagte der frühere Geschäftsmann im finnischen Fernsehen. Die populistische Partei der Finnen erreichte danach 15,8 Prozent. Sie könnte an einer künftigen finnischen Regierung beteiligt sein. Knapp 4,5 Millionen Menschen waren am Sonntag aufgerufen, über die Zukunft ihres Landes mitzuentscheiden.
Gedenken zur Befreiung von Sachsenhausen und Ravensbrück
Mit Gedenkveranstaltungen ist in Brandenburg an die Befreiung der früheren Konzentrationslager Sachsenhausen und Ravensbrück vor 70 Jahren erinnert worden. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) rief mit Blick auf die jüngsten Fälle von Fremdenhass am Sonntag dazu auf, die Erinnerung an die Shoa wachzuhalten. Das Lager Sachsenhausen stehe „für die Monströsität eines Regimes, das das Grauen institutionalisierte, sagte er in Sachsenhausen. Bei der Gedenkveranstaltung in Ravensbrück sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU), die Vergangenheit sei eine Mahnung für die nachfolgenden Generationen. Die Menschen seien verantwortlich dafür, was sie tun und was sie zulassen.
Müller mahnt Weltbank zum Einsatz für faire Arbeitsbedingungen
Zum Abschluss der Frühjahrstagung in Washington hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Sonntag die Weltbank aufgerufen, sich weltweit für fairere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Als größter Entwicklungsfinanzierer habe sie großen Einfluss und könne das Schicksal von Millionen Menschen weltweit positiv verändern, betonte Müller: „Weg vom freien, hin zu einem fairen Handel. Und dabei wünsche ich mir einen entscheidenden Beitrag von der Weltbank.“ Erste und wichtigste Voraussetzung dafür seien klare Umwelt- und Sozialstandards.
Breite Auseinandersetzung mit dem Thema würdevolles Sterben
Die beiden großen Kirchen in Deutschland treten für eine Kultur des Sterbens in Würde und ohne Angst ein. „Niemand soll mehr meinen, dass er nur würdig sterben kann, wenn er sich das Leben nimmt“, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, am Samstag in Hamburg bei der Eröffnung der „Woche für das Leben“. Mit dem Thema habe man einen Nerv getroffen, sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. „Es ist an der Zeit, eine breite Debatte über dieses Thema zu führen.“ Marx und Bedford-Strohm eröffneten die diesjährige „Woche für das Leben“ mit einem ökumenischen Festgottesdienst in der Hamburger Hauptkirche St. Katharinen.
Postbank-Beschäftigte stimmen für unbefristeten Streik
Im festgefahrenen Tarifkonflikt bei der Postbank steht ein flächendeckender Streik bevor. Wie die Gewerkschaft ver.di am Sonntag mitteilte, haben 94,8 Prozent ihrer Mitglieder in der Urabstimmung für einen unbefristeten Streik gestimmt. Die Abstimmung war Ende März angelaufen. Zuvor hatte es immer wieder Warnstreiks gegeben. Der unbefristete Streik werde deutlichere Auswirkungen haben als die Warnstreiks, betonte ver.di. „Wir bitten die Kundinnen und Kunden der Postbank um Verständnis dafür, dass sie ab der kommenden Woche vielfach vor geschlossenen Türen der Postbank-Filialen stehen werden.“ Foto: dpa