Der Weg für Neuwahlen in Tschechien ist frei. Das Abgeordnetenhaus hat am Dienstag seine Auflösung beschlossen. Dafür stimmten 140 Abgeordnete. Dagegen votierten sieben. Die notwendige Drei-Fünftel-Mehrheit wurde damit erreicht. Nun liegt es an Präsident Milos Zeman, die Parlamentskammer formell aufzulösen und dann innerhalb von 60 Tagen Neuwahlen auszuschreiben. Als wahrscheinlicher Termin für die Abstimmung gelten der 25. und 26. Oktober. Vor knapp zwei Wochen hatte die Übergangsregierung des Mitte-Links-Politikers Jiri Rusnok eine Vertrauensabstimmung verloren.
Staatsanwaltschaft fordert 60 Jahre Haft für Manning
Im Prozess um die Weitergabe streng geheimer Dokumente an Wikileaks haben die Ankläger 60 Jahre Haft für den bereits schuldig gesprochenen Informanten Bradley Manning gefordert. Die Verteidigung bat dagegen um Milde, ohne eine spezielle Strafe zu empfehlen. Die Plädoyers am Montag im Militärverfahren in Fort Meade (US-Staat Maryland) bildeten den Abschluss einer 13-tägigen Anhörung über das Strafmaß. Festgesetzt wird es von einer einzelnen Richterin, Denise Lind. Sie hatte den 25-jährigen Bradley Manning zuvor unter anderem der Spionage und des Geheimnisverrats schuldig gesprochen. Die Höchststrafe liegt bei 90 Jahren.
Konflikt eskaliert: Einfuhrverbot für Fische von den Färöer-Inseln
Der Konflikt zwischen der EU und den Färöer-Inseln um Fangquoten für Hering und Makrele eskaliert. Die EU-Kommission beschloss am Dienstag, die Einfuhr dieser Fischarten von den Färöern zu verbieten. Der Bann umfasst auch verarbeitete Produkte. Fischkutter unter Färöer-Flagge, die Hering und Makrele in ihre Netze nehmen, dürfen keine EU-Häfen mehr anlaufen, Notfälle ausgenommen. Island und die Färöer haben die Fangquoten für Hering und Makrele nach Ansicht der EU-Kommission zu hoch angesetzt – auf abgestimmte Obergrenzen konnten sie sich mit der EU nicht einigen.
Tornado auf dem Campingplatz: 27 Menschen verletzt
Ein Tornado hat auf einem Campingplatz in Baden-Württemberg eine Schneise der Zerstörung hinterlassen und 27 Menschen verletzt. Vor dem Wirbelsturm brachten sich viele Kinder und ihre Betreuer eines Zeltlagers im Waschhaus in Sicherheit. „Es flogen knapp fünf Minuten lang Zeltstangen und Holzstücke durch die Luft. Danach war alles vorbei“, berichtete Joachim Hug, Besitzer des Campingplatzes. Das Unwetter war am Montag über den Campingplatz nahe Aalen gezogen, hatte Wohnwagen umgekippt, Gebäude teilweise abgedeckt, 20 Bäume umgerissen und ein Zeltlager verwüstet. 27 der rund 100 Kinder und Betreuer wurden verletzt, fünf davon schwer.
Im Osten wird mehr Geld für Medikamente ausgegeben
Im Osten Deutschlands wird mehr Geld für Medikamente ausgegeben als im Westen. Spitzenreiter dabei bleibt Mecklenburg-Vorpommern. Dort schlugen bei den Krankenkassen im vergangenen Jahr Arzneimittelausgaben von durchschnittlich 491 Euro pro Patient zu Buche. In Bayern waren es 340 Euro. Das geht aus dem neuen Arzneimittel-Atlas hervor, den das Forschungsinstitut IGES und der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) am Dienstag in Berlin vorstellten. Der Durchschnittsbetrag für ganz Deutschland lag bei 384 Euro, zwei Euro weniger als 2011.
Jeder siebte Deutsche war noch nie im Internet
Rund jeder siebte Bürger Deutschlands hat noch nie das Internet genutzt. Damit waren in der Bundesrepublik deutlich weniger Jugendliche und Erwachsene zwischen 16 und 74 Jahren noch nie online als im Durchschnitt der EU-Staaten. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, war im Mittel aller EU-Staaten mehr als jeder Fünfte (22 Prozent) dieser Altersgruppe noch nie im Netz. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als in Deutschland. Die Zahlen stammen von 2012.