Das nigerianische Militär hat Medienberichten zufolge einen Angriff von mutmaßlichen Kämpfern der Terrorgruppe Boko Haram auf einen Armee-Stützpunkt im Norden des Landes abgewehrt. Dabei seien mindestens 50 Extremisten getötet worden, zitierte die Zeitung Premium Times am Samstag einen Armeesprecher. Auch sechs Soldaten, darunter ein hochrangiger Offizier, seien ums Leben gekommen. Die Aufständischen stürmten demnach den Stützpunkt in Damboa im Bundesstaat Borno, als die meisten der dort stationierten Soldaten auf Patrouille waren. Die Attacke ereignete sich dem Blatt zufolge bereits Freitagnacht. Die Boko Haram will im Norden Nigerias einen Gottesstaat auf Grundlage einer strengen Auslegung der Scharia einrichten.
Vertriebenen-Chefin Steinbach kündigt Rückzug an
Die langjährige Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV), Erika Steinbach, tritt nicht für eine weitere Amtszeit an. „Meine sechzehn Jahre an der Spitze des BdV waren eine wunderbare Herausforderung und lohnende Aufgabe“, heißt es in einer Erklärung der 70-Jährigen, die der Verband am Sonntag veröffentlicht hat. „Jetzt ist es an der Zeit, das Amt in andere Hände für neue Herausforderungen zu legen!“ Bei den Neuwahlen des Präsidiums im November werde sie deshalb nicht mehr kandidieren.
Steinbach steht seit 1998 an der Spitze des BdV. Ihre Forderungen nach einem Ausgleich für das Unrecht der Vertreibung stießen in Polen und Tschechien auf massive Kritik. 2004 zeigte sie sich kompromissbereit und war zum Verzicht auf materielle Entschädigung deutscher Heimatvertriebener bereit.
„Costa Concordia“: Havarie kostet Reederei 1,5 Milliarden Euro
Für die Bergung des havarierten Kreuzfahrtschiffes „Costa Concordia“ und Entschädigungszahlungen muss die italienische Reederei Costa Crociere nach eigenen Angaben mindestens 1,5 Milliarden Euro aufbringen. Das Unglück vor mehr als zwei Jahren habe fast zum Ende des Kreuzfahrtunternehmens geführt, sagte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Michael Thamm, der „Bild am Sonntag“. „Wirtschaftlich stehen wir heute wieder da, wo wir vor dem Unfall waren.“
Massenschlägerei in der Erfurter Innenstadt
Ein Unfall mit einem sogenannten „Bierbike“ hat in der Erfurter Innenstadt in Thüringen eine Massenschlägerei ausgelöst. Ein dreijähriges Mädchen war am Samstag in einer Fußgängerzone von der rollenden Partytheke erfasst und schwer verletzt worden. Die Biertrinker auf dem Gefährt stritten sich mit Angehörigen der Kleinen über die Unfallursache. Passanten mischten sich ein, am Ende flogen die Fäuste. Bis zu 60 Menschen prügelten zeitweise aufeinander ein.
Verbraucherminister warnt vor „gläsernem Autofahrer“
Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) hat vor automatischen Datensammlungen in Automobilen gewarnt. „Autos entwickeln sich immer mehr zu rollenden Computern“, sagte Maas der „Welt am Sonntag“. Zwar könnten dadurch Unfallopfer schneller erreicht und Verkehrssysteme effizienter gestaltet werden. „Was wir nicht wollen, ist aber der gläserne Autofahrer, für den Bewegungsprofile erstellt und Daten über den Fahrstil gesammelt werden.“ Gesetzesänderungen werden im Justizministerium nach Informationen der Zeitung nicht ausgeschlossen. Autofahrer müssten selbst entscheiden können, welche Daten erhoben und an wen diese übermittelt werden. Foto: dpa