Auf der Kinderintensivstation der Uniklinik Münster sind derzeit zehn kleine Patienten von Darmkeimen befallen. Eines der Kinder sei daran erkrankt und befinde sich in einem kritischen Zustand, berichtete die Klinikleitung am Freitag. Dabei geht es um ein Baby, das zu früh auf die Welt kam. In der Klinik sind Serratien-Keime gehäuft aufgetreten. Für gesunde Menschen sind diese Bakterien meist ungefährlich, aber bei Immungeschwächten können sie zu einer Infektion führen. Sie sei jedoch gut mit Antibiotika zu behandeln, hieß es von ärztlicher Seite - auch mit Blick auf das erkrankte Kind.
Ermittlungen im Prager Korruptionssumpf
Nach der dramatischen Razzia bei der tschechischen Regierung wächst der Druck auf Ministerpräsident Petr Necas. Der konservative Politiker lehnte einen Rücktritt am Freitag ab, obwohl schwere Vorwürfe gegen seine engste Mitarbeiterin auf ihm lasten. Sonderermittler der Einheit für die Korruptionsbekämpfung hatten am Vortag Regierungsbüros und Privathäuser durchsucht. Die Prager Kabinettschefin Jana Nagyova soll die Bespitzelung der Ehefrau des Regierungschefs veranlasst haben. Insgesamt werden sieben Personen unter anderem des Amtsmissbrauchs und der Vorteilsnahme beschuldigt.
Medien: Tausende US-Firmen kooperieren mit Geheimdiensten
Die Zusammenarbeit zwischen US-Geheimdiensten und amerikanischen Unternehmen ist laut einem Medienbericht noch viel breiter als es die jüngsten Enthüllungen vermuten ließen. Tausende Firmen versorgten die Geheimdienste mit Informationen und bekämen im Gegenzug Vorteile wie Zugang zu geheimen Spionage-Erkenntnissen, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf informierte Personen. Die Unternehmen gäben dabei Informationen wie Geräte-Spezifikationen weiter, um Kundendaten gehe es nicht. Mit solchem Wissen könnten die Geheimdienste zum Beispiel fremde Computer leichter ausspähen.
Bahr setzt auf ausländische Pflegekräfte
Der gravierende Mangel an qualifizierten Pflegern in Deutschland kann nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) nur über ausländische Fachkräfte ausgeglichen werden. Auf einer Fachtagung am Freitag in Berlin sagte Bahr, angesichts der demografischen Probleme sei es „ein Irrglaube, auf Zuwanderung verzichten zu können“. Der FDP-Politiker forderte in dem Zusammenhang: „Wir müssen von unserer Arroganz herunter, wir können uns das nicht mehr leisten.“
Franzosen droht schmerzhafte Rentenreform
Die Franzosen müssen sich auf eine schmerzhafte Rentenreform einstellen. In einem am Freitag vorgestellten Expertenbericht wird vorgeschlagen, die Mindestbeitragszeit für volle Bezüge von aktuell 41,5 auf 44 Jahre zu erhöhen. Lediglich vor 1966 geborene Beschäftigte sollen weniger lange arbeiten müssen. Weitere Empfehlungen beziehen sich auf eine Erhöhung von Rentenbeiträgen, Abgaben auf Rentenzahlungen und Änderungen bei Steuervorteilen. Gewerkschaftsvertreter kündigten bereits Proteste an. Jüngsten Schätzungen zufolge würde im französischen Rentensystem im Jahr 2020 ein Defizit in Höhe von 20 Milliarden Euro klaffen, wenn alles beim Alten bleibt.
Lidl erhält Rückendeckung gegen Rattengift-Vorwürfe
Nach Rattengift-Vorwürfen gegen Lidl erhält der Discounter Rückendeckung eines Handelsexperten. „Ich würde Lidl hier in Schutz nehmen“, sagte Thomas Roeb, Professor für Handelsbetriebslehre an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg am Freitag. Um Schädlinge zu bekämpfen, habe der Lebensmitteldiscounter Fremdfirmen im Einsatz – und die seien letztlich für die Panne verantwortlich. Nach einem Bericht des ARD-Magazins „Kontraste“ soll Lidl Rattengift nicht vorschriftsmäßig in seinen Verkaufsräumen ausgelegt und so Mitarbeiter und Kunden gefährdet haben.