Eine Einigung im Atomstreit mit dem Iran ist trotz fortbestehender Differenzen weiterhin greifbar nahe. Zwar brachten dreitägige Verhandlungen in Genf letztlich keinen Durchbruch, doch sollen die Gespräche der 5+1-Gruppe – der fünf UN-Vetomächte China, Großbritannien, Frankreich, Russland und USA sowie Deutschlands – mit dem Iran schon am 20. November fortgesetzt werden. Am Montag reist der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, der Japaner Yukiya Amano, zu technischen Gesprächen nach Teheran. US-Außenminister John Kerry sprach nach dem Treffen am Sonntag von einem „bedeutenden Fortschritt“. Man sei einem Abkommen näher gekommen. Die Gespräche bräuchten Zeit, weil das seit langem existierende Misstrauen zwischen dem Westen und dem Iran überwunden werden müsse.
Mehr Bürger haben einen Organspende-Ausweis
Immer mehr Bürger haben nach einem „Focus“-Bericht einen Organspende-Ausweis. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres besaßen 14,2 Prozent der Patienten, die als hirntot galten und als Spender infrage kamen, ein entsprechendes Dokument. Zum Vergleich: Vor drei Jahren waren es nur 7,3 Prozent. Das berichtete das Nachrichtenmagazin im Vorfeld des Jahreskongresses der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in Berlin. Seit etwa einem Jahr schreiben die Krankenkassen ihre Versicherten an und schicken ihnen Informationen und Ausweise. Diesen bleibt es freigestellt, ob sie die Ausweise ausfüllen und bei sich tragen.
Abhöraffäre: McCain rät Obama zu Entschuldigung bei Merkel
Das Verhalten von US-Präsident Barack Obama in der Affäre um das mutmaßlich überwachte Handy von Kanzlerin Angela Merkel sorgt auch in den USA für Kritik. „Gemessen daran, wie wütend Angela Merkel war, hätte der Präsident sich entschuldigen müssen“, sagte der republikanische Senator John McCain dem Magazin „Der Spiegel“. In einem solchen Fall trage letztlich immer der Präsident die Verantwortung. „Es ist denkbar, dass er davon nichts wusste. Aber Tatsache ist, er hätte davon wissen müssen“, sagte McCain, der Obama im Präsidentschaftswahlkampf 2008 unterlegen war. Nach Berichten des früheren Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden soll der Geheimdienst NSA seit 2002 ein Handy Merkels abgehört haben.
UN-Klimakonferenz in Warschau: Experten drängen zur Eile
Die Zeit drängt: Vor der UN-Klimakonferenz in Warschau hat Achim Steiner, Direktor des UN-Umweltprogramms (UNEP), eindringlich zu mehr Tempo in der Klimapolitik gemahnt. „Wir haben den richtigen Weg eingeschlagen, aber die Geschwindigkeit, mit der wir vorangehen, reicht vorn und hinten nicht“, sagte Steiner dem Sender NDR Info. „Die Lücke zwischen Handeln und Ziel wird immer größer, das heißt, wir bewegen uns noch immer in die falsche Richtung“, fügte er hinzu. Dies habe Konsequenzen für die Wirtschaft und die Zukunft. Von diesem Montag an treffen sich in der polnischen Hauptstadt Vertreter von rund 190 Nationen, um ein neues Klimaabkommen vorzubereiten, das bis 2015 ausgehandelt sein soll.
Syriens Opposition berät über Teilnahme an Friedenskonferenz
Syriens zersplitterte Opposition hat am Wochenende über ihre Teilnahme an der geplanten internationalen Friedenskonferenz im schweizerischen Genf beraten. Das Treffen der Syrischen Nationalen Koalition in Istanbul brachte zunächst keine konkreten Ergebnisse. Die Genfer Konferenz soll möglichst noch in diesem Jahr stattfinden und Vertreter der syrischen Führung und der Rebellen zu Gesprächen über eine politische Lösung des Konflikts an einen Tisch bringen. Unter Druck radikalerer Gruppen lehnt die Koalition aber bisher eine Teilnahme an den Verhandlungen zusammen mit der Regierung von Syriens Staatschef Baschar al-Assad ab. Der internationale Syrien-Beauftragte Lakhdar Brahimi hatte vor einer Woche gesagt, eine Friedenskonferenz ohne die syrische Opposition werde nicht stattfinden.