Bei Überfällen islamischer Nomaden auf christliche Dörfer sowie anderen Anschlägen im Nordosten Nigerias sind mindestens 100 Menschen getötet und mehr als 100 weitere Personen verletzt worden. Den Sicherheitskräften sei es gelungen, 22 der bewaffneten Angreifer zu töten und bis Montag weitere 25 mutmaßliche Täter vom Wochenende festzunehmen, berichteten Polizei und Sicherheitsdienste. Mehrere Hundert, großteils als Soldaten und Polizisten verkleidete Fulani-Nomaden hatten nach Erkenntnissen der Polizei am Samstag mehrere von Christen bewohnte Dörfer im Bezirk Barkin Ladi nahe der Stadt Jos überfallen. Dabei seien mindestens 63 Menschen getötet worden, darunter viele Frauen und Kinder. Bei einem späteren Überfall von Fulani-Männern auf die Trauergemeinde bei einem Massenbegräbnis von Terroropfern seien weitere 37 Menschen getötet worden.
Die Hälfte der Deutschen findet die Aids-Aufklärung ungenügend
Allen Kampagnen zum Trotz findet fast die Hälfte der Menschen in Deutschland die Aufklärung über Aids und das HI-Virus ungenügend. Es werde nicht genug über die Krankheit informiert, sagten rund 45 Prozent der Befragten in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov. Rund 48 Prozent der Menschen gaben an, dass genug aufgeklärt werde. Um den internationalen Kampf gegen HIV wird es vom 22. Juli an bei der Welt-Aids-Konferenz in Washington gehen. Mehr als 25 000 Ärzte, Wissenschaftler, HIV-Infizierte und Politiker werden dort zusammentreffen. Neue Therapiestrategien sollen ebenso diskutiert werden wie die Rolle der Politik bei der Bekämpfung der Infektion.
Merkel will Beziehungen zu Indonesien stärken
Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht erstmals Indonesien. Mit ihrem Aufenthalt an diesem Dienstag und Mittwoch will sie die Beziehungen zu dem aufstrebenden Inselstaat sowie zum ganzen Verband der südostasiatischen Nationen (ASEAN) mit Sitz in Indonesiens Hauptstadt Jakarta stärken. Indonesien hat 240 Millionen Einwohner und ist der bevölkerungsreichste muslimische Staat der Welt. Sein Wirtschaftswachstum betrug 2011 6,5 Prozent. Die Kanzlerin wird von Politikern aller Bundestagsfraktionen sowie deutschen Unternehmern begleitet. Bei den Wirtschaftsbeziehungen geht es vor allem um Verkehrsprojekte und erneuerbare Energien.
Deutscher Botschafter erklärt in Israel Kölner Beschneidungsurteil
Nach Kritik an dem Kölner Beschneidungsurteil von jüdischer und muslimischer Seite hat der deutsche Botschafter in Israel das umstrittene Urteil im Parlament in Jerusalem erläutert. Andreas Michae- lis übergab dem Knessetpräsidenten am Montag auch ein erklärendes Schreiben. „Das Urteil ist eine Einzelfallentscheidung, die keine bindende Wirkung für andere Gerichte entfaltet“, heißt es in dem Brief. Michaelis betonte, die Ausübung der Religionsfreiheit sei in der Bundesrepublik ein verfassungsrechtlicher Grundsatz. Das Landgericht Köln hatte die Beschneidung von Jungen aus religiösen Gründen als Körperverletzung bewertet. Jüdische und muslimische Verbände sowie die Kirche kritisierten das Urteil als Eingriff in die Religionsfreiheit.
Bundeskanzlerin rügt rumänische Regierung
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Regierung des EU-Partners Rumänien wegen ihres umstrittenen Vorgehens gegen Präsident Traian Basescu scharf kritisiert. Es sei inakzeptabel, wenn in einem Land der EU Grundprinzipien der Rechtsstaatlichkeit verletzt würden. Die Sozialisten und die Liberalen hatten ein Amtsenthebungsverfahren gegen den bürgerlichen Basescu durchgesetzt. Auf Kritik stieß vor allem, dass dabei das Verfassungsgericht ausgeschaltet wurde. SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier rief Rumänien auf, die demokratischen Regeln nicht außer Kraft zu setzen. Der EU-Parlamentarier Elmar Brok (CDU) nannte das Amtsenthebungsverfahren gegen den konservativen Präsidenten Basescu einen „Staatsstreich“.