
Nach dem Unglück des Kreuzfahrtschiffs „Costa Concordia“ haben 19 deutsche Opfer Strafanzeige gegen den Kapitän Francesco Schettino und verantwortliche Offiziere gestellt. „Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung, der Aussetzung, Gefährdung des Schiffsverkehrs und um unterlassene Hilfeleistung“, sagte Opfer-Anwalt Hans Reinhardt im nordrhein-westfälischen Marl. Eine Frau habe die Havarie mit einem Beckenbruch überlebt. Auch von Prellungen, Schürfungen und traumatischen Störungen ist die Rede. Falls es in Italien zu einem Prozess gegen „Concordia“-Offiziere kommen sollte, könnte der deutsche Anwalt über einen italienischen Kollegen als Nebenkläger auftreten.
Generalstaatsanwaltschaft ist in der Wulff-Affäre am Zug
Die Generalstaatsanwaltschaft Celle wird frühesten in einem Monat entscheiden, ob sie Ermittlungen gegen Bundespräsident Christian Wulff für nötig hält. Derzeit überprüft die Celler Justiz Beschwerden gegen die Entscheidung der Staatsanwaltschaft Hannover, die bisher keine Notwendigkeit für ein Ermittlungsverfahren gegen Wulff sieht.„Das ist ein ganz normaler Geschäftsvorgang“, sagte der Celler Leitende Oberstaatsanwalt Jörg Fröhlich. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hannover liegen derzeit sieben Beschwerden von Bürgern vor. Diese beklagen, dass im Zuge der Kreditaffäre noch keine Ermittlungen wegen Vorteilsnahme gegen das Staatsoberhaupt eingeleitet wurden.
Söder schließt drei Viertel aller bayerischen Finanzkassen
Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) will drei Viertel aller Finanzkassen an den bayerischen Finanzämtern schließen. Anstelle der bisher 80 Kassen soll es künftig nur noch 19 geben. Mit der Realisierung soll kein Stellenabbau einhergehen. „Mitarbeiter werden auch nicht gegen ihren Willen versetzt“, sagte Söder. Die Kassen wickeln den Zahlungsverkehr der Finanzämter ab, direkten Kontakt zum Bürger haben sie nicht. In Unterfranken soll es Kassen nur noch in Bad Kissingen und Schweinfurt geben.
Elitesoldaten suchen „feminine Kompetenz“
Die Bundeswehr-Elitetruppe Kommando Spezialkräfte (KSK) ist verstärkt auf der Suche nach Frauen. „Wir wollen uns eine ,feminine Kompetenz' aufbauen“, sagte Brigadegeneral Heinz Josef Feldmann. „Es geht dabei um die Erweiterung unseres Fähigkeitsprofils, es geht um unsere Ausrichtung in der Zukunft.“ Derzeit dienen rund 50 Soldatinnen beim KSK. Bei den eigentlichen Kommandosoldaten, die auch in Afghanistan im Einsatz sind, ist jedoch noch keine Frau. Bisher sind Bewerberinnen an den körperlich extrem harten Aufnahmetests gescheitert. Rund 1300 Soldaten zählt das gesamte KSK.
Mutmaßlicher Kindesentführer erhängt sich in Zelle
Ein mutmaßlicher Kindesentführer hat sich in Saarbrücken in seiner Gefängniszelle umgebracht. Der Mann habe sich mit einem Gürtel der Anstaltskleidung erhängt, sagte ein Spre- cher des saarländischen Justizministeriums. Der 30-Jährige saß seit Mitte Dezember in Untersuchungshaft, weil er seine zwei Jahre alte Tochter entführt haben soll. Der Mann habe damit gedroht, das Kind zu töten, sollte ihm das Sorgerecht nicht übertragen werden, so die Polizei damals.
EU-Kommission rügt deutsches Betreuungsgeld
Die EU-Kommission rügt die deutschen Pläne zur Einführung eines Betreuungsgeldes. „Die EU-Kommission ist überrascht zu erfahren, dass es Ideen gibt, Frauen zu ermutigen, zu Hause zu bleiben“, sagte die Sprecherin von EU-Sozialkommissar Lasz- lo Andor in Brüssel. „Es gibt eine kla- re Politik und die starke Notwendigkeit, die Teilnahme von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt zu fördern.“ Die bayerische Sozialministerin Christine Haderthauer wies die Vorwürfe zurück. Foto: dpa