Dank der hohen Zuwanderung wächst die Bevölkerung in Deutschland: Im vergangenen Jahr stieg die Einwohnerzahl um 430 000 auf insgesamt 81,2 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Dies ist der höchste Bevölkerungszuwachs seit 1992. Damals stieg die Einwohnerzahl binnen eines Jahres um 700 000. Ein Hauptgrund für den Bevölkerungszuwachs im vergangenen Jahr war erneut die stark steigende Zuwanderung. Insgesamt kamen 550 000 mehr Menschen nach Deutschland als wegzogen. 2013 lag der Überschuss erst bei 429 000 Personen.
Schwesig hält Zehntausende Kita-Plätze für Flüchtlinge für nötig
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hält Zehntausende zusätzliche Kita-Plätze für Flüchtlingskinder für nötig. Mit 68 000 Kita-Kindern sei zu rechnen, wenn man aktuelle Betreuungsquoten von Kindern mit ausländischen Wurzeln auf die aktuelle Prognose von 800 000 Flüchtlingen hochrechne, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Kommunen koste dies rund 550 Millionen Euro zusätzlich an Betriebskosten. Zunächst hatte die „Welt“ (Donnerstag) darüber berichtet. Schwesig hatte sich bereits in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ entsprechend geäußert.
Mindestens 25 Tote bei IS-Anschlag auf Moschee in Sanaa
Bei einem Anschlag der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf betende Muslime in einer Moschee der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind am Donnerstag mindestens 25 Menschen getötet worden. Nach Angaben von Rettungskräften wurden Dutzende weitere Menschen verletzt. Der Angriff ereignete sich in der Balili-Moschee unweit der Polizeiakademie der Stadt, als die schiitischen Gläubigen anlässlich des islamischen Opferfests Eid al-Adha ihr Morgengebet verrichteten. Zeugen berichteten, zunächst habe es eine Explosion in der Moschee gegeben. Als die Gläubigen in Panik aus dem Gotteshaus gerannt seien, habe sich am Eingang des Gebäudes ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.
Kolumbianische Regierung und Rebellen einigen sich
Die kolumbianische Regierung und die linken Farc-Rebellen haben nach jahrzehntelangen Kämpfen und fast dreijährigen Verhandlungen einen entscheidenden Durchbruch auf dem Weg zu einem Friedensabkommen erzielt. Beide Seiten verkündeten am Mittwoch in Kubas Hauptstadt Havanna ihre Einigung auf den juristischen Rahmen zur Aufarbeitung des 50-jährigen Konflikts. Das abschließende Abkommen soll binnen sechs Monaten unterzeichnet werden.
Der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos und Farc-Chef Timoleón Jiménez alias Timochenko sprachen im Beisein des kubanischen Staatschefs Raúl Castro eine halbe Stunde lang miteinander, bevor sie die Einigung verkündeten. Bei der anschließenden Zeremonie reichten sie einander die Hand.
Serbien und Kroatien streiten über Flüchtlinge
Das jüngste EU-Mitglied Kroatien und der Beitrittskandidat Serbien sind wegen der Flüchtlingskrise in Streit geraten. Nachdem Kroatien seine Grenzen gesperrt hatte, verbot Serbien am Donnerstag die Einfuhr kroatischer Waren. Zagreb antwortete mit einem Einreiseverbot für Pkw mit serbischen Kennzeichen. Hintergrund ist der Konflikt um fast 50 000 Flüchtlinge, die in der letzten Woche von Serbien an die Grenzen mit Kroatien gebracht wurden. „Das läuft zum Schaden Serbiens“, sagte der kroatische Regierungschef Zoran Milanovic. Der gegenseitige Warenboykott werde Serbien mehr als seinem Land schaden. Er beschuldigte seinen serbischen Amtskollegen Aleksandar Vucic des Wortbruchs. Während der zugesichert habe, den Flüchtlingsansturm zu bremsen, sei nichts geschehen. Foto: afp