Viele Kassenpatienten müssen nach Einschätzung des Bundesversicherungsamtes in den nächsten Jahren mit spürbar höheren Beiträgen rechnen. Die Einnahmen würden nicht mehr so schnell wachsen, die Kosten hingegen steigen, sagte Behördenpräsident Maximilian Gaßner am Dienstag dem Bayerischen Rundfunk. Viele Kassen müssten deshalb in diesem Jahr bereits anfangen, die Rücklagen aufzubrauchen. Wenn sich Einnahmen und Ausgaben so entwickeln wie in der letzten Zeit, müssten die Kassen im Jahr 2020 von ihren Versicherten einen Zusatzbeitrag von durchschnittlich 2,2 bis 2,3 Prozentpunkten vom Bruttolohn verlangen, sagte Gaßner. Bei einem Brutto-Monatslohn von beispielsweise 3000 Euro müssten die Versicherten dann monatlich rund 40 Euro mehr zahlen.
Stiftung warnt vor Altersarmut bei Erziehern und Pflegern
Die Hans-Böckler-Stiftung warnt vor Altersarmut bei Beschäftigten im sozialen Bereich. Grund dafür seien vor allem die problematischen Beschäftigungsbedingungen in den Bereichen Erziehung, Gesundheit und Pflege, heißt es in einer am Dienstag in Düsseldorf veröffentlichten Analyse des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Stiftung. Einsparungen und Privatisierungen äußern sich demnach in Arbeitsverdichtung und immer mehr untertariflich bezahlten Jobs. Weil gut bezahlte und unbefristete Vollzeitstellen für Erzieher, Kranken- und Altenpfleger eher die Ausnahme seien, fielen die Rentenansprüche häufig knapp aus.
Belästigungsvorwürfe: Chef des Weltklimarats Pachauri tritt zurück
Nach dem Vorwurf sexueller Belästigung ist der Vorsitzende des Weltklimarats IPCC, Rajendra Pachauri, am Dienstag nach 13 Jahren von seinem Amt zurückgetreten. Eine Angestellte aus seinem Forschungsinstitut im indischen Neu Delhi hatte ihm zuvor vorgeworfen, ihr anzügliche Nachrichten geschickt zu haben. Pachauri hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Der 74-Jährige gilt als einer der einflussreichsten Experten beim Thema Klimawandel. Er stand dem IPCC seit April 2002 vor und hatte 2007 für seine Organisation den Friedensnobelpreis entgegengenommen.
Pkw-Maut-Gesetz: Regierung peilt Verabschiedung für Frühjahr an
Die Bundesregierung peilt eine Verabschiedung der umstrittenen Pkw-Maut noch im Frühjahr an. Die zweite und dritte Lesung im Bundestag ist für den 26. März geplant, wie aus einer Übersicht des Kanzleramts hervorgeht. Am 8. Mai könnten die beiden Gesetze zur Maut-Einführung und einer geringeren Kfz-Steuer für inländische Autofahrer abschließend ein zweites Mal in den Bundesrat kommen. Die Länderkammer muss nach Plänen der Regierung aber nicht zustimmen. Die erste Lesung im Bundestag beginnt an diesem Donnerstag. Wie lange das parlamentarische Verfahren dauert, muss sich zeigen. Eingeführt werden soll die Maut im Jahresverlauf 2016.
Beim Urlaub machen Deutsche kaum Abstriche für die Umwelt
Die Deutschen sind einer Studie zufolge kaum bereit, sich der Umwelt zuliebe bei der Auswahl ihres Urlaubszieles einzuschränken oder höhere Kosten zu tragen. Demnach suchen lediglich 15 Prozent der Bürger ihr Ferienziel danach aus, ob die Reise die Umwelt schont – und würden dafür auch Einschränkungen beim Urlaubserlebnis hinnehmen. Dies teilte das Marktforschungsinstitut GfK am Dienstag in Nürnberg unter Berufung auf eine repräsentative Umfrage mit. Demnach vermeidet nur etwa jeder Fünfte aus Umweltschutzgründen eine Reise mit dem Flugzeug, wenn diese günstiger oder schneller wäre. Knapp ein Drittel der Deutschen zeigt sich jedoch grundsätzlich bereit, einen Aufpreis zum Beispiel für eine CO2-Kompensation zu bezahlen. Foto: dpa