Die Polizei ermittelt nach der Bombendrohung gegen eine Germanwings-Maschine auf dem Flughafen Köln/Bonn in alle Richtungen. Wer der Verfasser der Drohmitteilung am Sonntagabend war, sei noch offen, sagte eine Polizeisprecherin. Die Drohung war um 18.05 Uhr per E-Mail an den Flughafen gegangen. Das Flugzeug, ein Airbus des Typs A320, befand sich gerade auf dem Weg zur Startposition. Ziel war Mailand Malpensa. Die 126 Passagiere und die sechs Crew-Mitglieder verließen das Flugzeug. Sprengstoffspürhunde und Entschärfer der Bundespolizei durchsuchten den Flieger und fanden nichts. Die Passagiere flogen dann gegen 1 Uhr am Montagmorgen mit einem anderen Flugzeug nach Mailand.
Nahles: Großteil der Unternehmer hält sich an den Mindestlohn
Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen in Deutschland hält sich nach Überzeugung von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) an den zum Jahresbeginn eingeführten Mindestlohn. 99 Prozent der Arbeitgeber seien ehrlich und wollten, dass der Mindestlohn funktioniert, sagte Nahles am Montag in Berlin. Sie verteidigte ebenso wie der SPD-Parteivorstand die Dokumentationspflicht bei der Arbeitszeit gegen Kritik aus der Union.
Zum Schutz dieser Unternehmer sei es notwendig, die vielfach kritisierte Dokumentationspflicht für die Arbeitszeit beizubehalten. Das sei eine Frage des fairen Wettbewerbs.
FN-Gründer Le Pen weicht im Streit mit Parteispitze zurück
Im Machtkampf mit der Parteispitze der rechtsextremen Front National (FN) in Frankreich hat Parteigründer Jean-Marie Le Pen nachgegeben: Der 86-jährige FN-Ehrenvorsitzende verzichtete am Montag auf eine Kandidatur bei den Regionalwahlen und schlug stattdessen seine Enkelin Marion Maréchal-Le Pen als Kandidatin vor. Die Tochter des Parteigründers, FN-Chefin Marine Le Pen, hatte ihren Vater zuvor zum Rückzug gedrängt. Der FN-Patriarch hatte sich den Zorn seiner Tochter und der engeren Parteiführung zugezogen, als er kürzlich zum wiederholten Male die Gaskammern der NS-Konzentrationslager als „Detail“ der Geschichte bezeichnet hatte.
EU und Nachbarn rücken im Kampf gegen Terror zusammen
Im Kampf gegen den islamistischen Terror rücken die Länder der Europäischen Union (EU) und acht Anrainerstaaten des Mittelmeers zusammen. Bei einem Außenministertreffen im spanischen Barcelona wurde am Montag eine engere Kooperation auch in den Bereichen Entwicklung, illegale Einwanderung und Energie in Aussicht genommen. In einer sehr unterschiedlichen Nachbarschaft wolle man das Instrument der europäischen Nachbarschaftspolitik schärfen und stärker auf die jeweiligen Bedürfnisse zuschneiden, sagte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier.
Amnesty: 2000 Frauen in Nigeria von Boko Haram entführt
Die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hat in Nigeria nach Angaben von Amnesty International seit dem vergangenen Jahr mehr als 2000 Frauen und Mädchen entführt. Viele von ihnen würden von den sunnitischen Extremisten als Sexsklaven gehalten, zwangsweise verheiratet oder zum bewaffneten Kampf gezwungen, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichen Bericht der Menschenrechtsorganisation. Unicef zufolge sind bereits 800 000 Kinder auf der Flucht vor der Gewalt im Nordosten Nigerias. Die Zahl habe sich innerhalb eines Jahres verdoppelt.
Regierung will Spionagerechte des BND „klarstellen“
Die Bundesregierung hat bestätigt, die Spionagerechte des Bundesnachrichtendienstes (BND) gesetzlich neu fassen zu wollen. Es werde an einer „klarstellenden Regelung, was die Befugnisse des BND anbelangt“, gearbeitet, sagte Vize-Regierungssprecherin Christiane Wirtz am Montag in Berlin. Diese Neuregelung solle voraussichtlich im Sommer vom Kabinett beraten werden. Hintergrund sind Debatten über die Legalität der BND-Praxis, Telefonate und E-Mails von nicht deutschen Staatsbürgern auch im Ausland zu überwachen.