Eltern in Deutschland stehen vor unbefristeten Streiks in Kitas. Als erste der beteiligten Gewerkschaften gab der Beamtenbund dbb am Montag das Ergebnis seiner Urabstimmung im aktuellen Tarifkonflikt bekannt. 96,5 Prozent der Beschäftigten sind für zeitlich unbegrenzte Arbeitskampfmaßnahmen. Bis Wochenmitte werden noch die Ergebnisse der Gewerkschaften ver.di und GEW erwartet, die mehr Mitglieder im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst haben. Eine Zustimmung zu Streiks gilt auch hier als sicher.
206 Flüchtlinge erreichten 2014 nach Kirchenasyl Duldung
Fast alle Kirchenasyle sind 2014 erfolgreich für die betroffenen Flüchtlinge ausgegangen. Wie die ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche am Montag in Berlin mitteilte, mündeten 206 der im vergangenen Jahr abgeschlossenen 212 Fälle mindestens in eine Duldung. In 143 Fällen davon übernahm Deutschland die Prüfung des Asylantrags, obwohl der Flüchtling über ein anderes Land in die EU eingereist ist und nach der Dublin-Verordnung dort hätte Asyl beantragen müssen. Der Statistik zufolge gab es 2014 bundesweit 430 Kirchenasyle mit 788 Personen, davon 237 Kinder.
Nepal fordert ausländische Helfer zu Rückkehr auf
Gut eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben hat Nepals Regierung die ausländischen Rettungshelfer aufgefordert, in ihre Länder zurückzukehren. Das meiste an Rettungsarbeit in der Hauptstadt Kathmandu sei abgeschlossen, den Rest könnten die ortsansässigen Helfer bewältigen, sagte Informationsminister Minendra Rijal. Die Malteser warnen jedoch vor einem Mangel an Treibstoff und Medikamenten. Immer häufiger stünden die Dieselaggregate still, die den Stromzufluss unterstützen, teilte die katholische Hilfsorganisation in Köln mit. „Die Kühlketten für Medikamente können nicht aufrechterhalten werden“, berichtete der Notfallmediziner Frank Marx, der in Kathmandu tätig ist. „Die Not der Menschen ist groß. Sie benötigen dringend mehr Hilfe“, appellierte Marx.
Ex-Managerin Fiorina steigt in US-Wahlkampf ein
Die ehemalige Hewlett-Packard-Chefin Carly Fiorina steigt ins Rennen um das Präsidentenamt in den USA ein. „Ich denke, ich bin die Beste für den Job, weil ich verstehe, wie die Wirtschaft funktioniert“, sagte sie dem TV-Sender ABC am Montag. Die 60-Jährige bemüht sich um eine Nominierung bei den Republikanern. Umfragen zufolge ist sie jedoch chancenlos, anders als die Senatoren Rand Paul und Marco Rubio sowie der ehemalige Florida-Gouverneur Jeb Bush.
214 nigerianische Frauen nach Geiselhaft schwanger
214 der jüngst in Nigeria aus der Gewalt der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram befreiten Frauen und Mädchen sind nach UN-Angaben schwanger. Das erklärte Babatunde Oshotimehin, der Direktor des UN-Bevölkerungsprogramms (UNFPA). Die Streitkräfte des westafrikanischen Landes hatten seit vergangener Woche knapp 700 Frauen und Mädchen befreit. Sie waren von Boko Haram im Nordosten des Landes als Sklavinnen gehalten oder zwangsverheiratet worden.
Netanjahu sagt äthiopischen Juden Hilfe zu
Nach Straßenschlachten äthiopischer Juden mit der Polizei in Tel Aviv hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu der Minderheit ein spezielles Hilfsprogramm in Aussicht gestellt. Netanjahu traf sich am Montag mit Repräsentanten der äthiopischen Gemeinde.
In Israel leben nach Angaben des Statistikbüros mehr als 135 000 Juden mit äthiopischen Wurzeln. Viele von ihnen beklagen eine Benachteiligung in Beruf und Alltag sowie ständige Übergriffe durch die Polizei. In der Nacht war eine Demonstration gegen Polizeigewalt und Diskriminierung in Tel Aviv eskaliert. Dutzende Menschen wurden verletzt und mehr als 40 Demonstranten festgenommen. Eine weitere Demonstration in Jerusalem verlief am Montag friedlich.