Der Streit zwischen Berlin und Ankara um das harte Vorgehen der türkischen Regierung gegen De-monstranten eskaliert. Das türkische Außenministerium bestellte am Freitag den deutschen Botschafter ein. Kurz zuvor hatte Deutschland den türkischen Botschafter in Berlin, Hüseyin Avni Karslioglu, ins Auswärtige Amt einbestellt. Äußerungen seitens der Türkei zu den EU-Beitrittsverhandlungen seien auf großes Unverständnis gestoßen, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes. Der türkische Europaminister Egemen Bagis hatte Kanzlerin Angela Merkel am Donnerstag gewarnt, den Türkei-Beitritt aus wahltaktischen Gründen zu blockieren.
EU-Kommission lenkt ein: Keine Privatisierung des Wassers
Im Streit um eine angebliche Privatisierung der Wasserversorgung ändert die EU-Kommission einen umstrittenen Richtlinienvorschlag. Damit wolle sie klarstellen, dass sie keine Privatisierung der Wasserversorgung will. Dies teilte der für den Binnenmarkt zuständige EU-Kommissar Michel Barnier mit. Vor allem in Deutschland gab es Befürchtungen, mit der Richtlinie solle eine Hintertür zur Privatisierung der Wasserversorgung geöffnet werden. Mehr als 1,5 Millionen Menschen hatten in der ersten europäischen Bürgerinitiative einen Verzicht auf die Privatisierung von Wasser verlangt.
Wachmann erschießt irrtümlich einen Juden an der Klagemauer
Ein Wachmann hat einen Juden an der Klagemauer in Jerusalem für einen gewaltbereiten Araber gehalten und deshalb erschossen. Das Opfer habe „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen und in eine Tasche gegriffen, sagte ein Sprecher der israelischen Polizei. Daraufhin habe der Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes das Feuer eröffnet. Viele palästinensische Selbstmordattentäter in Israel haben vor der Zündung ihrer Bombengürtel „Allahu Akbar“ ausgerufen. Außerhalb religiöser Veranstaltungen gilt diese Formel deshalb in Israel als aus Ausdruck höchster Gefahr.
Tschechiens Präsident beginnt Gespräche über Regierungsbildung
Der tschechische Staatspräsident Milos Zeman hat mehrtägige Gespräche mit Spitzenpolitikern aller Parteien über einen Ausweg aus der schweren Regierungskrise begonnen. Am Freitag traf er sich an seinem Sommersitz bei Prag mit Parlamentspräsidentin Miroslava Nemcova. Die 60-Jährige ist die Wunschkandidatin des konservativen Lagers für den Regierungsvorsitz. Die Medien in Prag nennen Nemcova „Sauberfrau“, weil sie politischen Skandalen bislang ausweichen konnte. Ihr Parteikollege und Ex-Regierungschef Petr Necas war am Montag über einen Bespitzelungs- und Bestechungsskandal gestürzt.
Flugzeuge mussten nach Köln und Frankfurt zurückkehren
Wenige Minuten nach dem Start ist ein Flugzeug der spanischen Gesellschaft Iberia wegen Problemen am Triebwerk wieder zum Frankfurter Flughafen zurückgekehrt. Der Pilot habe im Cockpit Unregelmäßigkeiten angezeigt bekommen und mit dem Tower entschieden, wieder zu landen, sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport. Das Flugzeug sei ohne Probleme wieder auf den Boden gelangt. Die Ursache für die technischen Probleme war zunächst nicht bekannt. Auch ein Airbus A 319 von Germanwings musste am Freitag wieder zum Flughafen Köln zurückkehren. Einige Passagiere und Crewmitglieder hatten einen chlorähnlichen Geruch bemerkt. Woher der Geruch kam, konnte zunächst nicht festgestellt werden.
Flutkatastrophe im Himalaya: Noch Tausende Vermisste
Nach den Überschwemmungen im indischen Himalaya-Staat Uttarakhand sind bislang mehr als 550 Menschen tot geborgen worden. Mehr als 50 000 seien vor den Fluten geflüchtet, meldet die Tageszeitung „Times of India“. Über 13 000 Menschen gelten als vermisst. Innenminister Sushilkumar Shinde befürchtet, dass die Helfer unter den Trümmern zerstörter Häuser noch mehr Leichen finden. Schwere Monsunregen haben die Flüsse des Himalaya-Staates in reißende Ströme verwandelt, die ganze Städte und Dörfer überfluten.