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BAGDAD/BERLIN
Kurden im Irak melden Giftgasangriff
reda
 |  aktualisiert: 13.08.2015 18:22 Uhr

Die von der Bundeswehr ausgebildeten Kurden-Kämpfer im Nordirak sind offenbar zum Ziel eines Chemiewaffenangriffs geworden. Deutsche Soldaten in der Region seien aber „nicht betroffen und nicht gefährdet“ gewesen, sagte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Donnerstag in Berlin. Ein Vertreter der kurdischen Peschmerga berichtete von einem Angriff mit giftigem Chlorgas, das mehrere Dutzend Kämpfer verletzt habe.

Konkrete Konsequenzen für den Fortgang des Bundeswehreinsatzes im Nordirak, wo kurdische Verbände gegen den Islamischen Staat kämpfen, soll der mutmaßliche Angriff zunächst nicht haben: „Der Schutz unserer Soldaten im Nordirak ist ohnehin auf dem höchsten Stand“, sagte der Ministeriumssprecher in Berlin.

Nach Angaben eines hochrangigen Peschmerga-Vertreters im Irak gingen mit Chlorgas bestückte Katjuscha-Raketen auf die kurdischen Kämpfer nieder. Der Angriff habe sich am Dienstagnachmittag in der Region Machmur rund 50 Kilometer südwestlich der Kurdenmetropole Erbil ereignet, sagte der Peschmerga-Vertreter dem AFP-Büro in Bagdad.

Weder die deutsche noch die kurdische Seite wollten sich zunächst zu der Frage äußern, wer für den Angriff verantwortlich sein könnte. Die Kurden hatten in den vergangenen Monaten allerdings wiederholt den IS beschuldigt, Chlorgas gegen kurdische Kämpfer eingesetzt zu haben.

Unterdessen sind bei einem Bombenanschlag in einem mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtteil der irakischen Hauptstadt Bagdad am Donnerstagmorgen mindestens 38 Menschen getötet worden. Mindestens 80 weitere wurden nach Angaben von Rettungs- und Sicherheitskräften bei dem Anschlag verletzt, zu dem sich der IS bekannte. Bei dem Anschlag explodierte ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen auf einem Gemüsemarkt im Stadtteil Sadr City im Norden Bagdads.

 
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