Deutschland muss sich nach den Worten von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sputen, um den Anschluss an die rasante wirtschaftliche Entwicklung in Asien nicht zu verlieren. Zum Abschluss einer zweitägigen Indonesien-Reise sagte sie am Mittwoch in Jakarta, im eigenen Interesse sollten die Bundesrepublik und ganz Europa ihre Beziehungen auch zu dem größten muslimischen Land der Welt verstärken. Sie mahnte: „Wenn wir uns als Europäer nicht zusammenschließen, werden wir nicht Einfluss nehmen können auf die Entwicklung der Welt.“
Staatspräsident Susilo Bambang Yudhoyono kündigte an, das deutsch-indonesische Handelsvolumen von 6,7 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf mehr als zehn Milliarden Euro bis 2015 steigern zu wollen.
Merkel besichtigte in Jakarta das Tsunami-Frühwarnzentrum und nannte es ein Paradebeispiel für deutsch-indonesische Kooperation. Die Einrichtung wurde 2011 eröffnet und für 53 Millionen Euro zum Großteil durch das Geoforschungszentrum Potsdam mit indonesischen Partnern aufgebaut. 2004 waren durch ein Erdbeben der Stärke 9,1 vor der Küste Nordwest-Sumatras und eine Flutwelle allein in Indonesien 165 000 Menschen ums Leben gekommen. Der Tsunami hatte sie völlig überrascht. Insgesamt verloren damals 230 000 Menschen im Indischen Ozean ihr Leben.