Die US-Waffenlobby NRA hat nach einem Gespräch im Weißen Haus erbitterten Widerstand gegen schärfere Gesetze angekündigt. US-Medien spekulierten, dass die Regierung wieder von ihrem geplanten Verbot von Sturmgewehren abrückt. Die „New York Times“ berichtete, das von Präsident Barack Obama angestrebte Verbot der Kriegswaffen könne im Kongress möglicherweise nicht durchgesetzt werden. Am Dienstag sollen im Kampf gegen den Waffenwahn erste Vorschläge seines Vizes Joe Biden auf den Tisch.
Erneut sorgte eine Schießerei in einer amerikanischen Schule für Entsetzen. Ein 16-Jähriger eröffnete in einer High School in Kalifornien das Feuer und verletzte einen Mitschüler. Nach Angaben der Polizei schritt ein Lehrer ein und verhinderte ein Blutbad. Erst im Dezember hatte ein junger Mann in Newtown in Connecticut bei einem Massaker an einer Grundschule 20 Kinder mit einem Sturmgewehr erschossen – es war das Fanal zur Debatte um schärfe Waffengesetze in den USA.
Gut eineinhalb Stunden lang diskutierten Vertreter der National Rifle Association NRA mit Vizepräsident Joe Biden. Anschließend äußerte sich die mächtige Lobbygruppe tief enttäuscht.
„Wir sind enttäuscht, wie wenig dieses Gespräch damit zu tun hatte, unsere Kinder zu schützen“, teilte die NRA mit. Stattdessen sei es vor allem um von der Regierung geplante Einschränkungen des Rechts auf Waffenbesitz gegangen, der von der Verfassung verbrieft sei. Medienberichten zufolge solle der persönliche Hintergrund von allen Waffenkäufern geprüft werden. Kriminelle und psychisch Gestörte sollen vom Waffenkauf ausgeschlossen werden. Schusswaffen sollten auf nationaler Ebene registriert und ihre Weitergabe verfolgt werden.