Zwei Drittel der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender in Europa halten aus Angst vor negativen Konsequenzen mit ihrer sexuellen Orientierung hinterm Berg. „Angst, Isolation und Diskriminierung sind ein alltägliches Phänomen“, heißt es in einem Bericht der EU-Grundrechteagentur (FRA) zum Internationalen Tag gegen Homophobie am Freitag.
Für eine Onlineumfrage der FRA waren 93 000 Menschen in den EU-Mitgliedsstaaten befragt worden. Dabei gaben 26 Prozent der Befragten an, sie seien in den vergangenen fünf Jahren wegen ihrer sexuellen Orientierung körperlich oder verbal angegriffen worden. Einige der Befragten erklärten, die Lage verschlechtere sich selbst in toleranten Ländern. Drei Viertel der schwulen Männer gaben an, sich nicht zu trauen, ihre Homosexualität öffentlich zu zeigen. Der FRA-Bericht weist darauf hin, dass die Diskriminierung oft in der Schule beginne, so dass viele sich erst spät zu ihrer sexuellen Orientierung bekennen. Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning (FDP), zeigte sich besorgt, dass in vielen Teilen der Welt immer noch Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität diskriminiert, verfolgt, bedroht oder gar ermordet würden.