Die Mehrheit der Kinder in Gaza leidet unter emotionalen Belastungsstörungen. Laut einer am Montag in Berlin veröffentlichten Studie der Kinderrechtsorganisation „Save the Children“ berichten knapp 90 Prozent der befragten Eltern von Angstgefühlen ihrer Kinder. Rund 76 Prozent der Kinder litten unter Alpträumen, 75 Prozent nässten sich nachts regelmäßig ein.

Während des Konflikts im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Organisation 551 Kinder getötet, 3436 verwundet, und schätzungsweise rund 1500 Mädchen und Jungen verloren ihre Eltern. Rund 100 000 Menschen seien noch immer obdachlos. Die Arbeiten am Wiederaufbau von medizinischen Einrichtungen oder Schulen hätten nur vereinzelt begonnen. Rund 50 Prozent der befragten Kinder fühlten sich zudem unsicher in der Schule und wollten die Einrichtungen nicht mehr besuchen.

Erholung nur schwer möglich

„Die fortdauernde Blockade und die Bedrohung durch neue Konflikte macht es für Kinder extrem schwierig, sich von ihren Traumen zu erholen“, erklärte der Co-Länderdirektor von „Save the Children“, David Hassel. Die Organisation appellierte an die politischen Verantwortlichen, sich für ein Ende des anhaltenden Konflikt einzusetzen.

Die Kinderrechtsorganisation befragte für ihre Studie nach eigenen Angaben 413 Kinder zwischen sechs und 15 Jahren aus Gaza im April und Mai zu ihrer mentalen Gesundheit. Zusätzlich seien 352 Mütter befragt worden.