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BAMAKO/ADDIS ABEBA
Kampf gegen Islamisten geht weiter
Sieg über die Islamisten: Freudig werden malische Soldaten nach ihrer Ankunft in der Altstadt von Timbuktu von Bewohnern begrüßt.
Foto: afp | Sieg über die Islamisten: Freudig werden malische Soldaten nach ihrer Ankunft in der Altstadt von Timbuktu von Bewohnern begrüßt.
dpa
 |  aktualisiert: 29.01.2013 19:42 Uhr

Malis Streitkräfte wollen auch die letzten Stützpunkte der Islamisten im Land stürmen: Die Offensive der alliierten Truppen gegen die Rebellen im Norden Malis geht nach den Worten eines malischen Armeesprechers zügig weiter. Nach der Eroberung der Städte Gao und Timbuktu gehe es nun weiter Richtung Norden und zur letzten Rebellenhochburg Kidal, sagte ein Offizier am Dienstag in Bamako. „Die Zeit ist günstig für die Alliierten.“ Die in der afrikanischen Mali-Truppe vereinigten Streitkräfte würden weiter aufgestockt.

Die französischen und malischen Truppen hatten in den vergangenen Tagen Gao und Timbuktu besetzt. Dabei stießen sie kaum auf Widerstand der Islamisten. Allerdings soll es in Timbuktu zu Plünderungen von Häusern und Geschäften von Arabern gekommen sein. Das berichteten Augenzeugen Journalisten.

Unklarheit herrschte am Dienstag über das Ausmaß der Zerstörung von historischen Schriften durch die Islamisten in Timbuktu. Während zunächst von der Vernichtung von 180 000 Manuskripten im Kulturzentrum Ahmed Baba die Rede war, berichtete der Korrespondent des malischen Fernseh- und Radiosenders ORTM, er habe in dem Zentrum nur ein Dutzend Schriften vorgefunden und keine Hinweise auf verbrannte Manuskripte. Der südafrikanische Timbuktu-Experte Riason Naidoo meinte, nach seiner Kenntnis wurden die Schriften in dem Museumsgebäude schon früh entfernt. Malische Historiker vor Ort hätten ihm vor dem Einmarsch der alliierten Kräfte am Telefon berichtet, dass die Islamisten das Kulturzentrum als Unterkunft nutzten, sagte Naidoo. Es bestehe durchaus auch die Möglichkeit, dass alle Schriften wohlbehalten irgendwo lagerten.

Mit 455,53 Millionen Dollar (338 Millionen Euro) wollen internationale Geberstaaten den Kampf gegen die Islamisten in Mali unterstützen. Mit dem Geld soll die seit Monaten geplante afrikanisch geführte Militärmission in dem Krisenland finanziert werden. An der großen Geberkonferenz in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba am Dienstag beteiligten sich zahlreiche afrikanische Staats- und Regierungschefs sowie rund 60 internationale Partner. Den weitaus größten Beitrag zur Finanzierung der Militärmission leisten die USA, die 96 Millionen Dollar (71 Millionen Euro) beisteuern wollen. Frankreich, das die malische Armee seit Wochen im Kampf gegen islamische Extremisten unterstützt, kündigte 47 Millionen Euro an.

Deutschland ist ebenfalls einer der großen Geberstaaten. Die Bundesrepublik werde sich mit 20 Millionen Dollar (15 Millionen Euro) an der Operation beteiligen, gab der Afrikabeauftragte des Auswärtigen Amts, Egon Kochanke, bekannt. Die Europäische Union hatte bereits am Montag einen Beitrag von 50 Millionen Euro angekündigt. Außerdem will die EU Militärausbilder entsenden. Die Afrikanische Union gibt 50 Millionen Dollar, die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas zehn Millionen Dollar.

Viele Länder wollen humanitäre Hilfe leisten, sich jedoch nicht am Militäreinsatz beteiligen. Japan hat zusätzliche 120 Millionen Dollar für die Bekämpfung von Armut und für Vertriebene angekündigt.

 
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