Der Iran will sich in Zukunft zumindest bei Planungen für neue Atomanlagen vorab in die Karten schauen lassen. Das ist der Kernpunkt einer Abmachung, die der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, und Irans Atomchef Ali-Akbar Salehi am Montag in Teheran unterzeichneten. „Dies ist ein wichtiger Schritt vorwärts, aber es bleibt noch viel mehr zu tun“, sagte Amano. Am Wochenende waren die Atomgespräche mit der iranischen Führung in Genf vertagt worden.
Die Vereinbarung von Teheran soll als Fahrplan für die weitere Zusammenarbeit dienen und die Inspektion von einigen Atomanlagen erleichtern. Alle Maßnahmen sollen schrittweise umgesetzt werden. Die IAEA ihrerseits will das Sicherheitsbedürfnis des Irans und den Schutz vertraulicher Informationen beachten. Die Vereinbarung wurde als positives Zeichen auch für die auf den 20. November vertagten Atomgespräche der fünf UN-Vetomächte plus Deutschlands mit dem Iran gewertet. Irans neuer Präsident Hassan Ruhani hatte zuvor große Fortschritte in den festgefahrenen Verhandlungen angekündigt.
Aus diplomatischen Kreisen verlautete, die Erlaubnis für eine Inspektion der Militäranlage Parchin – ein wichtiges Anliegen der IAEA – sei zunächst nicht gewährt worden. Westliche Geheimdienste vermuten, dass dort Experimente zur Entwicklung von Atomsprengköpfen stattgefunden haben.