In sechs Stunden ist man durch die Hölle und den Wahnsinn des Ersten Weltkriegs gegangen – doch das Echo erschüttert viel länger. 1929 erschien Erich Maria Re- marques Roman „Im Westen nichts Neues“. Das Buch, das den Krieg als Verrecken und Mördertreiben, den Menschen als animalisches wie erbärmliches und erbarmungswürdiges Wesen offenbart, gilt als eines der meistverkauften nach der Bibel. In einer beeindruckend intensiven, aber ganz pathosfreien Weise hat der Schauspieler August Diehl den Roman eingelesen. Man glaubt, den Ich-Erzähler Paul Bäumer – ein junger Freiwilliger, der mit Klassenkameraden an der Front aus Naivität ins Grauen hineingerissen wird – sprechen zu hören. Mit seinem unprätentiösen, eindringlich nüchternen Vortrag gelingt August Diehl die richtige Tonlage für Remarques dramatisches Buch, das ganz im Zeichen bedrängender Gegenwärtigkeit des Erlebens steht. MLS
Erich Maria Remarque: Im Westen nichts Neues. Gelesen von August Diehl, Hörverlag, 5 CDs, 19,99 Euro