WÜRZBURG
In eigener Sache: Über die Namensnennung intensiv und kontrovers diskutiert
Selten haben wir in der Redaktion so intensiv und kontrovers über ein Thema diskutiert, wie über die Berichterstattung des Absturzes von Flug 4U9525 in den französischen Alpen. Vor allem die Frage, ob man den Namen des Co-Piloten nennen und ihn im Bild zeigen sollte, hat uns immer wieder beschäftigt. Wir haben uns entschieden, dies solange nicht zu tun, wie es begründete Zweifel an der These der französischen Staatsanwaltschaft gibt.
Die Ermittler aus Marseille gehen seit Tagen fest davon aus, dass der 27-Jährige die Maschine absichtlich an einem Felsmassiv zerschellen ließ und 149 Menschen mit in den Tod gerissen hat. Seit Karfreitag gibt es aus unserer Sicht keine vernünftigen Zweifel mehr an dieser Version. Die Auswertung der zweiten Blackbox des Germanwings-Airbus hat ergeben, dass der Co-Pilot den Autopiloten mehrfach so veränderte, dass die Maschine schneller flog und auf 100 Fuß sank.
Außerdem haben die Ermittler in Düsseldorf bei der Überprüfung seines Computers festgestellt, dass der 27-Jährige im Internet nach Suizid-Möglichkeiten und Informationen über die Sicherheit von Cockpit-Türen suchte.
Aufgrund dieser erdrückenden Indizien hat sich die Redaktion dieser Zeitung entschlossen, ab sofort den Namen des Co-Piloten zu nennen und ihn, wenn in der Sache erforderlich, im Bild zu zeigen. Andreas Lubitz ist durch die höchstwahrscheinliche Tat unbestritten eine historische Figur, eine Person der Zeitgeschichte geworden. Der Pressekodex hält eine Namensnennung für gerechtfertigt, wenn „eine außergewöhnlich schwere oder in ihrer Art und Dimension besondere Straftat vorliegt". Das ist aus unserer Sicht spätestens seit gestern der Fall.
Auf unsere Berichterstattung wird die Entscheidung selbstverständlich keinen Einfluss haben. Wir werden über die Hintergründe des furchtbaren Unglücks weiterhin mit der gebotenen Zurückhaltung berichten und keine voyeuristischen Interessen bedienen. Klar ist aber auch: Wer Licht in das furchtbare Geschehen des Fluges 4U9525 bringen will, kommt nicht daran vorbei, sich näher mit Andreas Lubitz zu beschäftigen.
Michael Reinhard, Chefredakteur Mediengruppe Main-Post
Die Ermittler aus Marseille gehen seit Tagen fest davon aus, dass der 27-Jährige die Maschine absichtlich an einem Felsmassiv zerschellen ließ und 149 Menschen mit in den Tod gerissen hat. Seit Karfreitag gibt es aus unserer Sicht keine vernünftigen Zweifel mehr an dieser Version. Die Auswertung der zweiten Blackbox des Germanwings-Airbus hat ergeben, dass der Co-Pilot den Autopiloten mehrfach so veränderte, dass die Maschine schneller flog und auf 100 Fuß sank.
Außerdem haben die Ermittler in Düsseldorf bei der Überprüfung seines Computers festgestellt, dass der 27-Jährige im Internet nach Suizid-Möglichkeiten und Informationen über die Sicherheit von Cockpit-Türen suchte.
Aufgrund dieser erdrückenden Indizien hat sich die Redaktion dieser Zeitung entschlossen, ab sofort den Namen des Co-Piloten zu nennen und ihn, wenn in der Sache erforderlich, im Bild zu zeigen. Andreas Lubitz ist durch die höchstwahrscheinliche Tat unbestritten eine historische Figur, eine Person der Zeitgeschichte geworden. Der Pressekodex hält eine Namensnennung für gerechtfertigt, wenn „eine außergewöhnlich schwere oder in ihrer Art und Dimension besondere Straftat vorliegt". Das ist aus unserer Sicht spätestens seit gestern der Fall.
Auf unsere Berichterstattung wird die Entscheidung selbstverständlich keinen Einfluss haben. Wir werden über die Hintergründe des furchtbaren Unglücks weiterhin mit der gebotenen Zurückhaltung berichten und keine voyeuristischen Interessen bedienen. Klar ist aber auch: Wer Licht in das furchtbare Geschehen des Fluges 4U9525 bringen will, kommt nicht daran vorbei, sich näher mit Andreas Lubitz zu beschäftigen.
Michael Reinhard, Chefredakteur Mediengruppe Main-Post
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