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Im Porträt: Marietta Slomka, die Chefin am Bildschirm
Claus Kleber und Marietta Slomka       -  ZDF-Journalistin Marietta Slomkafragt hartnäckig nach.
Foto: Thomas Frey (dpa) | ZDF-Journalistin Marietta Slomkafragt hartnäckig nach.
Von Mareike König
 |  aktualisiert: 04.05.2019 02:11 Uhr

21.45 Uhr in Deutschland: Die Frau, die mit eisblauem Blick eindringlich aus dem Fernseher schaut, heißt Marietta Slomka. Seit 18 Jahren moderiert sie das „Heute-Journal“ im ZDF. Mehr als drei Millionen Menschen schauen der gebürtigen Kölnerin zu, wenn sie die politische Weltlage erklärt. An diesem Samstag wird die Journalistin 50.

Das Interesse für Politik wurde Slomka quasi in die Wiege gelegt. Ihr Vater war Lehrer und unterrichtete das Fach. Der „Süddeutschen Zeitung“ erzählte Slomka einmal eine Anekdote: Wenn Wahlen anstanden, veranstalteten die Eltern eine Party. Die Teilnehmer durften auf den Ausgang wetten. Slomka wettete 1982 zum ersten Mal mit, vier Jahre vor ihrem Abitur. Danach studierte sie Internationale Politik und Volkswirtschaftslehre.

Das Privatleben? Unbekannt.

Über die Deutsche Welle kam sie zum ZDF. 2001 beerbte sie dort Alexander Niemetz beim „Heute-Journal“. Über ihr Privatleben spricht Slomka nicht. Ein paar Jahre lang war sie mit dem RTL-Kollegen Christof Lang verheiratet, 2013 gab das Paar die Trennung bekannt. Kinder gibt es nicht. Dafür eine preisgekrönte Karriere. Immer wieder sorgt sie für Schlagzeilen, wenn sie Spitzenpolitiker interviewt. Denn wenn Marietta Slomka Minister und Parteichefs während einer Live-Schalte im „Heute-Journal“ hartnäckig befragt, verlieren die schon mal die Beherrschung.

Ob Sigmar Gabriel, Andreas Scheuer oder Alexander Dobrindt – sie alle wurden schon vor einem Millionenpublikum „geslomkat“. Dass sie für ihre Fragetechnik regelmäßig kritisiert wird, stört die 50-Jährige nicht. Als Journalistin sei es schließlich nicht ihre Aufgabe „politische Seelen zu streicheln“, erklärte sie dem Onlinemagazin meedia.de.

Der „verhaltensauffällige Onkel“ Trump

Doch obwohl sich Slomka regelmäßig in einen Schlagabtausch mit ihren Gesprächspartnern verwickeln lässt – sie verrät nie, so richtig was sie selbst vom politischen Geschehen hält. Und wenn sie es doch tut – zum Beispiel, als sie einmal den US-Präsidenten Donald Trump einen „verhaltensauffälligen Onkel“ nannte –, sagt sie das, als würde sie den aktuellen Börsenkurs vorlesen – manchmal begleitet von einem ironischen Augenaufschlag. Leidenschaftlich wird Slomka, wenn sie sich mit sexistischen Kommentaren herumschlagen muss. Die Haltung junger Frauen zu glauben, dass man sich allein durch Leistung ohne Quote durchsetzen könne, nannte sie 2011 „naiv“.

Kommentare wie diese äußert Slomka nicht in den sozialen Medien. Dort ist sie nur anonym unterwegs. Auf die Frage, warum sie kein Facebook nutze, erklärte Slomka 2018, sie wolle kein prominentes Forum für alle jene bieten, „die das dann wie eine Klotür nutzen für Hatespeech und Propaganda.“ Direkt und flapsig: typisch Slomka eben. Foto: dpa

 
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