zurück
PARIS
Hollande und die Frauen
Evangelischer Pressedienst
 |  aktualisiert: 24.05.2022 09:40 Uhr

Für François Hollande ist es ein Ärgernis mehr. Für seine Lebenspartnerin Valérie Trierweiler einmal wieder ein Grund zur Eifersucht. Für die Schauspielerin Julie Gayet, zurzeit im Kino zu sehen, immerhin eine tolle Werbung. Und das Klatschmagazin Closer, eher bekannt für fantasievolle Gerüchte als für zuverlässigen Qualitätsjournalismus, dürfte seine Verkäufe deutlich steigern dank der Behauptung, Hollande und Gayet hätten eine Liebesaffäre.

Dafür riskiert das Boulevardblatt auch eine Klage des 59-jährigen Präsidenten. Ihm kommt die Sache denkbar ungelegen – zu einem Zeitpunkt, wo die Franzosen massiv an ihm zweifeln. Nach der Veröffentlichung einer Titelgeschichte über die angebliche „geheime Liebe des Präsidenten“ erklärte er, er „beklage zutiefst die Verletzung der Achtung des Privatlebens“ und prüfe rechtliche Schritte.

Gayet, Mutter zweier Söhne vom argentinischen Filmproduzenten Santiago Amigonera, reagierte bereits im März mit einer Klage wegen im Internet aufkommender Gerüchte über eine Liaison mit dem Staatschef. Sie selbst hatte diese mit ihrem Enthusiasmus für Hollande in einem Video für seine Wahlkampagne befeuert, wo sie ihn als guten Zuhörer und beeindruckenden Redner beschreibt. „Wenn er vom Kino spricht, weiß er wirklich, wovon er redet“, schwärmte sie. Die attraktive 41-Jährige hat in mehr als 50 Filmen mitgewirkt, darunter „Drei Farben Blau“ von Regisseur Krzysztof Kieslowski, gilt aber nicht als Berühmtheit. Immer wieder kampierten Fotografen vor ihrem Pariser Appartement, in der Hoffnung, Fotobeweise für die Gerüchte zu bekommen.

Ist das den Paparazzi des Magazins Closer nun gelungen? In einer Fotostrecke zeigt das Blatt Bilder eines Mannes mit Motorradhelm, angeblich Hollande, auf dem Weg in ein Gebäude, das Gayet auf anderen Bildern betritt – gemeinsam wurden sie nicht abgelichtet. Im Text heißt es, bei seinen nächtlichen Eskapaden auf dem Moped begleite „ein einziger Personenschützer“ den Präsidenten, der dem Turtelpaar „sogar Croissants mitbringt“.

Seriöse Medien berichten vom Versuch Valérie Trierweilers, selbst Journalistin beim Boulevardmagazin Paris Match, die Veröffentlichung noch zu verhindern. Die 48-Jährige gilt als dominant und eifersüchtig, vor allem seit sie in einer Nachricht im sozialen Internet-Netzwerk Twitter einen politischen Rivalen von Ségolene Royal unterstützt hat. Royal, frühere sozialistische Präsidentschaftskandidatin, war jahrzehntelang mit Hollande liiert und hat vier Kinder mit ihm. Die beiden Frauen begegnen sich mit offener Feindseligkeit.

An amouröse Abenteuer ihrer Präsidenten sind die Franzosen schon von Frauenliebhabern wie Valéry Giscard d'Estaing, Jacques Chirac und François Mitterrand gewöhnt, der sogar eine zweite Familie neben seiner offiziellen hatte. Doch keiner stellte sein Privatleben so zur Schau wie Nicolas Sarkozy, der bald nach seiner Wahl von seiner Frau Cécilia verlassen wurde und neues Liebesglück mit dem früheren Topmodel Carla Bruni fand. Erst kürzlich bot eine Fernsehdokumentation tiefe Einblicke in den Alltag der verliebten Sarkozys.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Evangelischer Pressedienst
François Hollande
François Mitterrand
Jacques Chirac
Kinos
Krzysztof Kieślowski
Liebesaffären
Nicolas Sarkozy
Schauspielerinnen
Twitter
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen