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WÜRZBURG
Höcke in Talkshows? Ja, aber Argumente sind gefragt
Redaktion
 |  aktualisiert: 01.01.2020 02:10 Uhr

Der Applaus war so vorhersehbar wie wohlfeil. Natürlich ist Björn Höcke ein Rechter der übelsten Sorte – ihn nicht mehr in seine Talkrunden einzuladen, wie es das ZDF jetzt angekündigt hat, zeugt allerdings von einem eklatanten Mangel an journalistischem Selbstbewusstsein. Traut es sich kein Talkmaster, keine Runde streitbarer Diskutanten zu, Höcke zu stellen? Ihn mit der Waffe des Arguments zu schlagen? Der Antipolitiker aus Thüringen ist, ob man ihn mag oder nicht, ein demokratisch gewählter Abgeordneter. Mit welchem Recht grenzt das ZDF ihn aus und andere nicht? Niemand muss einem Radikalen wie Höcke eine Bühne bauen, auf der er sich ungeniert produzieren kann. Der kritische Diskurs, gerade mit den Gegnern der offenen Gesellschaft, sollte für einen öffentlich-rechtlichen Sender jedoch mindestens so selbstverständlich sein wie das monatliche Gebührenaufkommen.

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