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WÜRZBURG
Hoch Annelie bringt den Sommer
Sommervergnügen: Auf den Mainwiesen im Würzburger Stadtteil Sanderau tummelten sich am Dienstag Sonnenhungrige, und Schaukeln bei bestem Wetter ist ein ganz besonderer Spaß – zumindest für die kleine Käthe.
Foto: Thomas Obermeier | Sommervergnügen: Auf den Mainwiesen im Würzburger Stadtteil Sanderau tummelten sich am Dienstag Sonnenhungrige, und Schaukeln bei bestem Wetter ist ein ganz besonderer Spaß – zumindest für die kleine Käthe.
Teresa Bechtold
Teresa Bechtold
 |  aktualisiert: 30.06.2015 20:51 Uhr
36 Grad und es wird noch heißer...“, heißt es spätestens ab dem Wochenende in Unterfranken. Nachdem Sonnenhungrige lange auf richtiges Sommerwetter warten mussten, sorgt nun Hoch Annelie für extreme Temperaturen. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) steht eine Hitzewelle bevor. Schon am heutigen Mittwoch wird die 30-Grad-Celsius-Marke geknackt. Und ab jetzt soll es jeden Tag heißer werden. Am Samstag und Sonntag müssen sich die Menschen in der Region für Temperaturen bis zu 39 Grad Celsius wappnen. Der DWD rechnet mit sonnigen Tagen und sternenklaren Nächten, allerdings nimmt auch die Wahrscheinlichkeit für unwetterartige Gewitter zu.

In Unterfranken soll es deutschlandweit mit am heißesten werden –nur im Südwesten Deutschlands werden höhere Temperaturen erwartet. „In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sind in den kommenden Tagen bis zu 40 Grad möglich“, sagt Tobias Reinartz vom DWD. Der deutsche Hitzerekord wird zunächst wohl trotzdem nicht geknackt. Die magische Marke liegt bei 40,2 Grad. Viermal wurde laut DWD diese Temperatur bisher gemessen: einmal 1983 und dreimal 2003. Innerhalb Unterfrankens werden erfahrungsgemäß im Raum Aschaffenburg die höchsten Werte erreicht.

Wer es am Wochenende trotz hochsommerlicher Hitze nicht ins Freibad schafft, hat wahrscheinlich noch ein bisschen länger die Gelegenheit dazu. „Mitten über Deutschland befindet sich zur Zeit ein sogenanntes Omegahoch“, so Reinartz. Bei dieser Wetterlage ist ein Hochdruckgebiet von zwei Tiefdruckgebieten umgeben. Die Konstellation erinnert auf der Wetterkarte an den griechischen Großbuchstaben Omega (•). „Je nachdem, auf welcher Seite man sich befindet, hat man warmes oder kühles Wetter“, sagt der Meteorologe.

Das Besondere an einem Omegahoch ist, dass es sehr stabil ist. Die Tiefdruckgebiete westlich und östlich werden blockiert und haben keine Chance, bei uns für schlechtes Wetter zu sorgen. Es bleibt über einen längeren Zeitraum warm und trocken. Viele können sich noch an das Omegahoch während der Fußballweltmeisterschaft 2006 in Deutschland erinnern. Wochenlanger Sonnenschein sorgte damals für perfekte Public-Viewing Bedingungen. „Ein Omegahoch ist aber keine Seltenheit“, sagt Reinartz. Diese Wetterlage kann das ganze Jahr über auftreten.

Für Mainfranken prognostiziert Reinartz bis in die nächste Woche hinein heiße Temperaturen. Gleichzeitig werden heftige Gewitter am Abend und in der Nacht wahrscheinlicher. „Dass das Wetter darüber hinaus warm bleibt, ist möglich, allerdings wird die Prognose mit fortschreitender Zeit unsicherer“, sagt er. Der Meteorologe betont, dass genaue Vorhersagen nur maximal vier Tage im Voraus möglich sind.

Aber was ist mit dem Siebenschläfertag, der am 27. Juni war? Eine alte Bauernregel besagt, dass das Wetter, das am Siebenschläfertag herrscht, sieben Wochen lang bleibt. Nun war der 27. Juni in diesem Jahr eher durchwachsen. Müssen wir nun mit einem wechselhaften Sommer rechnen? Wetter-Experte Reinartz weiß es besser: „An der Siebenschläferregel ist durchaus etwas dran. Entscheidend für das Wetter in den nächsten Wochen ist aber nicht ein einziger Tag, sondern der Zeitraum zwischen Ende Juni und Anfang Juli – also genau die kommenden Tage, die so heiß werden sollen.“

Es gibt Berechnungen, mit welcher Wahrscheinlichkeit die Siebenschläferregel zutrifft: Deutschlandweit liegt die Trefferquote zwischen 55 und 70 Prozent, wobei die Wahrscheinlichkeit Richtung Süden zunimmt. Der Sommer in Mainfranken könnte also heiß bleiben. . . Mit Informationen von dpa

 
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