(kna/epd) Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa hält es nicht für denkbar, dass die katholische Kirche Eigentümer an der insolventen Verlagsgruppe Weltbild bleibt. Die Kirche werde sich aber ihrer sozialen Verantwortung stellen, kündigte er an. Zdarsa stellte sich hinter die Aussage des Münchner Kardinals Reinhard Marx. Danach könnten „Bischöfe keine Unternehmer sein“. Schon aus rein praktischen Gründen wäre es für das Unternehmen besser, wenn es nur einem oder wenigen Gesellschaftern gehörte. Augsburgs CSU-Oberbürgermeister Kurt Gribl sagte, dass sich die Regierung durchaus vorstellen könne, Weltbild mit Bürgschaften oder Sicherheiten zu unterstützen. Dies habe ihm Ministerpräsident Horst Seehofer versichert. Voraussetzung sei, dass der Insolvenzverwalter zukunftsgerichtete Konzepte für den Konzern vorlege.
Weltbild befindet sich bisher im Eigentum von zwölf katholischen Bistümern, der Soldatenseelsorge und dem Verband der Diözesen Deutschlands. Betriebsratsvorsitzender Peter Fitz machte der Kirche schwere Vorwürfe, die Insolvenz bewusst herbeigeführt zu haben.
Der Insolvenzverwalter des angeschlagenen Weltbild-Verlags will die Unternehmensgruppe als Ganzes erhalten. „Wir arbeiten und kämpfen für den Fortbestand der Gruppe“, sagte Arndt Geiwitz am Donnerstagabend in Augsburg. Man wolle „möglichst viele Teile zusammenhalten“, betonte er. Geiwitz hatte zusammen mit Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, Sozialministerin Emilia Müller (beide CSU), Vertretern der Arbeitnehmer und der Stadt Augsburg über die Zukunft des Weltbild-Verlags beraten. Nach dem Treffen sicherten Aigner und Müller dem Insolvenzverwalter die Unterstützung des Freistaats zu.