Mit einer besonderen Mission flogen Stefan Ruppert und Florian Müller 800 Kilometer ins polnische Krakau. Auf der Messe EnoExpo stellten sie den Silvaner der fränkischen Jungwinzervereinigung Ethos vor. 13 Betriebe steuern seit 2015 dazu Weine bei, die dafür besonderen Anbau-Kriterien genügen müssen.
Zielgruppe der 17. EnoExpo in Krakau waren Großhändler und andere Experten aus dem Gastronomiebereich, aus Catering und Weinbau. Eingefädelt und betreut hat den Besuch das deutsche Institut für Weinbau mit seinem Warschauer Auslandsbüro. „Auf sich gestellt wäre man da schnell aufgeschmissen“, weist Ruppert allein schon auf die Sprachbarriere hin. Insgesamt nutzen neun zumeist größere deutsche Weinbaubetriebe die Möglichkeit zur Präsentation beim östlichen Nachbarn. „Mit unseren familiären Strukturen haben wir dort eher eine Nische besetzt“, sagt Ruppert.
Interessante Kontakte geknüpft
Ihre Erwartungen sehen die beiden Hammelburger im Nachhinein bestätigt. Allerdings sei es nicht ganz leicht gefallen, Weinfranken im Bewusstsein der Standbesucher geografisch zu verorten. Aber: „Wir haben interessante Kontakt geknüpft“, resümiert Ruppert. Polen sei ein spannender Markt, vor allem auf längere Sicht, zumal es geboten sei, sich durch den zunehmenden Protektionismus vor allem der USA und Großbritanniens auf neue Handelswege einzustellen.
In Polen wird gerne Wein getrunken, weiß Ruppert. Allerdings stamme der traditionell häufig aus Südosteuropa. Durch die Marktforschung wisse man, dass die Bewohner des Gastlandes mit sieben bis 10 Euro, gemessen an ihrem Einkommen, relativ viel Geld für die Flasche Wein ausgeben. Krakau habe man als aufstrebende Universitätsstadt erlebt, von der aus die EnoExpo weit hinaus ins Land abstrahle, so Ruppert weiter. Mit manchen der Standbesucher wolle man in Kontakt bleiben, um das Interesse am Wein der Winzergruppe Ethos zu verstetigen. Deshalb mache es durchaus Sinn, im kommenden Jahr wieder nach Krakau zu fahren.