Die Stadt ist in Aufruhr. Kurz nach der 159. Montagsdemo gegen den Tiefbahnhof schöpfen in der baden-württembergischen Hauptstadt die Gegner von Stuttgart 21 Hoffnung: Wird das Milliardenprojekt doch noch gestoppt?
Laut einem internen Papier des Bundesverkehrsministeriums sollen die Finanzen aus dem Ruder laufen. Bahnchef Rüdiger Grube hatte schon einmal die Grenzlinie zur „Unwirtschaftlichkeit“ gezogen. Bei 4,7 Milliarden Euro, so Grube damals, ziehe er die „Reißleine“.
Gezogen hat er nicht. Jetzt ist bereits von Mehrkosten von über zwei Milliarden Euro die Rede, 6,8 Milliarden könnte das Projekt kosten, bis 2024 soll sich die Baustelle hinziehen. Er mache es nicht mit, sich „durch eine Baugrube mitten in Stuttgart in Zugzwang setzen zu lassen“, empörte sich Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne).
Sein Verkehrsminister Winfried Hermann will eine „Debatte des Nachdenkens, ob das Projekt noch durchgeführt werden kann“. Auch Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) begrüßt die „neue Nachdenklichkeit beim Bund“, der immerhin Eigentümer der Bahn sei.
STUTTGART
Grüne für Debatte des Nachdenkens
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