(afp/dpa) Mit einem neuen Vorschlag wollen vor allem Deutschland und Frankreich die vorerst zeitlich befristete Waffenruhe im Gazastreifen für eine Stabilisierung der Lage nutzen. Ein Kernpunkt ist die Wiederbelebung der früheren EU-Grenzmission „Eubam“ am Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Das Echo auf das Angebot aus Europa blieb zunächst begrenzt und Experten sehen die Chancen für eine Umsetzung eher skeptisch.
Zustimmung zu einem stärkeren Engagement Deutschlands kam aus Israel. „Deutschland und die EU müssen Inspektoren nach Gaza entsenden, um den Handel der Palästinenser mit den Nachbarstaaten zu kontrollieren“, verlangte der israelische Außenminister Avigdor Lieberman, ohne allerdings auf den europäischen Vorstoß einzugehen. Er hob vor allem den Aspekt hervor, neuen Waffenschmuggel an die Hamas zu verhindern, um die von ihm geforderte Entmilitarisierung des Gazastreifens voranzubringen.
Genau hier sieht allerdings Kristian Brakel, Nahost-Experte der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Schwierigkeiten. Nach seiner Einschätzung wäre die Hamas zwar wohl bereit, europäischen Kräften die Grenzkontrollen am Übergang Rafah zu Ägypten zu überlassen. Eine aktive Entwaffnung von Hamas-Kämpfern wäre jedoch eine ganz andere Sache.
Die Mehrheit der Deutschen ist dafür, dass sich die Bundesregierung aus dem Gaza-Konflikt heraushält. 69 Prozent vertreten diese Ansicht im neuen „ARD-Deutschlandtrend“.
Die im Gazastreifen herrschende Hamas hat sich derweil zum Sieger im Krieg mit Israel erklärt. Tausende Palästinenser gingen am Donnerstag in Gaza auf die Straße, um zu feiern.