Russland hat Kritik der Nato an einer Konzentration von Truppen an der ukrainischen Grenze zurückgewiesen. Bei der Verstärkung von Einheiten handele es sich um die vom Westen selbst geforderte Sicherung der Grenze, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau. Präsident Wladimir Putin habe dies „vor Wochen“ mit westlichen Partnern besprochen. Die Kritik sei daher „verwunderlich“, sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge.
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hatte den Aufmarsch am Vortag kritisiert. Der Westen hatte Russland zu einer stärkeren Kontrolle der Grenze zur Ukraine aufgefordert. Damit soll verhindert werden, das moskautreue Separatisten Waffen aus Russland erhalten.
Im blutigen Konflikt um die umkämpfte Ostukraine hat Präsident Petro Poroschenko am Freitag einen Friedensplan angekündigt. Probleme bereitete am Freitag aber noch die Abstimmung.
Drei frühere Präsidenten des Landes sagten der Initiative demonstrativ ihre Unterstützung zu. Die von Poroschenko beabsichtigte Feuerpause sowie eine Amnestie für einige Aufständische und die geplante Dezentralisierung der Macht seien der richtige Weg für Frieden, teilten Leonid Krawtschuk, Leonid Kutschma und Viktor Juschtschenko in einer gemeinsamen Erklärung mit.
Die „aggressive Außenpolitik Russlands“, das die militanten Gruppen unterstütze, müsse mit Hilfe des Westens gestoppt werden, forderten die ehemaligen Präsidenten in Kiew zudem. Poroschenko hatte den Plan in den vergangenen Tagen bei Telefonaten mit Kremlchef Wladimir Putin und Bundeskanzlerin Angela Merkel besprochen.
Bei blutigen Gefechten in der Ostukraine kamen erneut viele Menschen ums Leben. Im Raum Donezk seien mindestens zwölf Soldaten erschossen worden, teilte Kiew am Freitag mit.