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ATHEN
Flüchtlingsdrama in der Ägäis
Gerd Höhler
Gerd Höhler
 |  aktualisiert: 05.05.2014 19:21 Uhr

Sie suchten ein neues Leben – und fanden den Tod. Bei dem Versuch, auf zwei Booten von der türkischen Küste nach Griechenland zu gelangen, sind am Montagmorgen mindestens 22 Armutsflüchtlinge ertrunken. 36 Menschen konnten von der griechischen Küstenwache lebend gerettet werden. Etwa sieben Flüchtlinge wurden am Montagnachmittag noch vermisst. An der Suche nach den Vermissten beteiligten sich Patrouillenboote der Küstenwache und ein Hubschrauber.

Über den Hergang der Tragödie gab es zunächst keine klaren Erkenntnisse. Die offenbar mehrheitlich aus Somalia und Syrien stammenden Flüchtlinge waren in der Nacht zum Montag von der türkischen Küste mit zwei Booten in See gestochen. Die meisten Menschen befanden sich auf einer Segeljacht, die ein kleineres Boot mit weiteren Flüchtlingen im Schlepp hatte. Nach Aussage von Überlebenden waren etwa 65 Menschen an Bord der Schiffe. Aus ungeklärter Ursache kenterte die Segeljacht etwa fünf Seemeilen vor der Nordküste von Samos. Offenbar konnte der Schiffsführer noch ein Notsignal senden. Die griechische Küstenwache startete daraufhin eine Rettungsaktion, in deren Verlauf 32 Männer, drei Frauen und ein Kind lebend aus dem Meer gefischt wurden. Das Kind wurde mit einer schweren Unterkühlung in ein Krankenhaus nach Athen geflogen, die anderen Überlebenden werden auf Samos versorgt.

Bis zum Montagnachmittag wurden zwölf Frauen, sechs Männer, drei Jungen und ein Mädchen tot geborgen. Die meisten Opfer fand man im Innern der gekenterten Segeljacht, die in den Hafen von Malagari auf Samos geschleppt wurde.

Küstenwache und Polizei versuchen nun anhand von Aussagen der Geretteten, die Ursache des Unglücks zu klären. Wieso die Jacht kenterte, ist bisher unklar. Das Meer war zum Zeitpunkt des Unglücks relativ ruhig, es herrschten keine starken Winde.

Schleuser versuchen immer wieder, Flüchtlinge über das östliche Mittelmeer von der Türkei nach Griechenland und damit in die Europäische Union zu bringen. Sie verlangen für die Überfahrt von den Migranten bis zu 1000 Dollar pro Person.

 
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