zurück
PARIS
First Lady Nummer zwei
Birgit Holzer
 |  aktualisiert: 19.06.2015 19:38 Uhr

Es gab nicht einmal einen Blickwechsel. Julie Gayet hielt sich diskret im Hintergrund und wäre wohl kaum aufgefallen – würde es sich bei ihrer Liaison mit dem französischen Präsidenten nicht längst um ein offenes Geheimnis handeln. Bestätigt hat François Hollande die Gerüchte um seine Beziehung mit der 43-Jährigen nie; er dementierte sie aber auch nicht. Und so wird ihr erster gemeinsamer Auftritt bei einer offiziellen Zeremonie, so weit die beiden dabei auch Abstand hielten, als Schritt gedeutet, Gayet als First Lady einzuführen und die Öffentlichkeit an die neue Frau an Hollandes Seite zu gewöhnen. Schließlich will er erneut kandidieren, wenn in knapp zwei Jahren in Frankreich gewählt wird – da kann sich die attraktive Filmschauspielerin und -produzentin für den unpopulären Präsidenten als Trumpf herausstellen.

Bei der Gedenkveranstaltung zum „Appell vom 18. Juni“ des Generals Charles de Gaulle, der am 18. Juni 1940 von London aus zum Widerstand gegen Nazi-Deutschland aufgerufen hatte, erschien Gayet als Begleiterin ihres 92-jährigen Großvaters: Alain Gayet war als Veteran der Résistance zu der Zeremonie eingeladen. Ausführlich widmeten sich die französischen Nachrichten dem Ereignis – und vor allem dem Paar, auch wenn es getrennt voneinander erschien.

Denn so entschieden Hollande auch erklärt hat, das Privatleben habe privat zu bleiben – mit wem der 60-jährige Präsident zusammen ist, interessiert eben doch. Vor allem nach dem Buch voll intimer Details, mit dem sich Hollandes Lebensgefährtin Valérie Trierweiler von ihm verabschiedete.

So laut sich Trierweilers Abgang aus dem Élysée-Palast gestaltete, so leise scheint der Einzug Gayets zu sein. Die Mutter zweier Söhne, von deren Vater sie getrennt ist, bittet bei Fragen zu ihrer Beziehung mit dem Staatschef stets um Respekt für ihre Privatsphäre. In der Presse heißt es jedoch, Gayet gehe im Élysée-Palast ein und aus. Und bei privaten Gelegenheiten zeigt das Paar sich manchmal gemeinsam. Sogar die Illustrierte „Paris Match“, für die Trierweiler arbeitet, zeigt in einer Titelgeschichte „Julie Gayet im Scheinwerferlicht – wie sie nach und nach in ihre neue Rolle schlüpft“. Foto: dpa

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Birgit Holzer
Charles de Gaulle
Filmschauspielerinnen
François Hollande
Rituale und Zeremonien
Résistance
Trumpf GmbH + Co KG
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen