US-Präsidentengattin Michelle Obama hat sich in ihrer Heimatstadt Chicago für stärkere Kontrollen beim Waffenverkauf engagiert. Die Frau von Präsident Barack Obama, der sich derzeit auf der politischen Bühne ebenfalls für ein schärferes Waffenrecht einsetzt, erinnerte an das Schicksal der 15-jährigen Hadiya Pendleton, die eine Woche nach ihrer Beteiligung an den Inaugurationsfeiern für Obamas zweite Amtszeit in Chicago erschossen worden war. Sie habe nach der Teilnahme an der Beisetzung Pendletons immer wieder daran denken müssen, wie „vertraut“ ihr die Familie sei, sagte Michelle Obama.
Lehrer aus Chicago hätten ihr erzählt, dass etliche Schüler auf dem Heimweg lieber den Mittelstreifen von Straßen nutzten, weil sie auf den Bürgersteigen umherfliegende Kugeln aus Schusswaffen befürchteten, sagte Michelle Obama. „Hier spreche ich nicht über Vorgänge in einem Kriegsgebiet am anderen Ende der Welt, sondern über das, was in einer Stadt geschieht, die wir als unsere Heimat bezeichnen.“ Michelle Obama sagte, ihr Mann kämpfe „so hart, wie er nur kann“, um „Reformen nach dem gesunden Menschenverstand“ umzusetzen, damit „unsere Kinder vor der Schusswaffengewalt geschützt werden“.
Präsident Obama hatte am Montag gesagt: „Wir werden nicht von den Versprechen zurückweichen, die wir gemacht haben.“ Er trat im US-Bundesstaat Connecticut auf, wo ein Amokläufer im Dezember an einer Grundschule 20 Kinder und sechs Erwachsene erschossen hatte. Mit Blick auf die Hinterbliebenen der Opfer von Newtown sagte er: „Newtown, wir wollen, dass ihr wisst, dass wir bei euch sind.“ Er sei entschlossen, weiter für schärfere Waffengesetze zu kämpfen. Obama äußerte sich in der Stadt Hartford, die rund 80 Kilometer von Newtown entfernt liegt. Der Amoklauf an einer Grundschule in Newtown hatte die USA aufgerüttelt.
Zwischen Demokraten und Republikanern im US-Kongress kam unterdessen ein Kompromiss zustande, was die Regelungen über den Verkauf von Waffen auf Messen und im Internet angeht. Demnach sollen auch auf diesen Verkaufswegen Überprüfungen erfolgen, ob der Käufer vorbestraft ist oder an schweren psychologischen Erkrankungen leidet. Mit diesen Regelungen werde verhindert, dass „Kriminelle und Geisteskranke“ Waffen erwerben könnten, sagt der Demokrat Joe Manchin.