Zwei Aktivistinnen der russischen Punkband Pussy Riot sind am Rande der Olympischen Winterspiele in Sotschi vorübergehend festgenommen worden: Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Alechina seien am Dienstag in der Schwarzmeerstadt im Zusammenhang mit Ermittlungen zu einem Diebstahl von der Polizei festgehalten und befragt worden, hieß es von den Behörden. Später wurden sie und andere Aktivisten freigelassen.
Tolokonnikowa schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, sie sei zusammen mit Alechina „des Raubs beschuldigt“ worden. „Als wir festgenommen wurden, gab es unsererseits keinerlei Aktivitäten, wir liefen einfach durch Sotschi.“ Demnach hielten sie sich seit zwei Tagen in der Stadt auf. Auch Alechina bestätigte, festgenommen worden zu sein. Die beiden Frauen wurden in einem Polizeiwagen in den Bezirk Adler gebracht. Die Polizei bestätigte, dass sie dort „wegen eines Einbruchsdiebstahls in dem Hotel, in dem sie wohnen, befragt“ worden seien. Am Nachmittag verließen Tolokonnikowa und Alechina die Polizeistation. Tolokonnikowa schrieb bei Twitter, sie sei zusammen mit Alechina bereits am Sonntag sieben Stunden und am Montag zehn Stunden lang festgehalten worden.
Für Tolokonnikowa und Alechina war es das erste Mal seit ihrer Freilassung aus der Lagerhaft, dass sie festgenommen wurden. Die beiden Frauen hatten im Februar 2012 ein so genanntes Punkgebet in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale aufgeführt, das sich gegen Putin richtete. Sie wurden daraufhin wegen „Rowdytums“ zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt. Im Dezember kamen sie durch eine Amnestie vorzeitig frei. Mit ihrer neuen Organisation Zona Priva setzen sie sich für die Verbesserung der Haftbedingungen in russischen Gefängnissen ein.