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ISTANBUL/SOTSCHI
Entführung nach Sotschi verhindert
Evangelischer Pressedienst
 |  aktualisiert: 23.12.2015 11:58 Uhr

Während der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Sotschi ist der Versuch zur Entführung einer türkischen Linienmaschine fehlgeschlagen: Die in der Ukraine gestartete Maschine wurde am Freitagabend von einem türkischen Kampfjet zur Landung in Istanbul gezwungen.

Ein Regierungsvertreter bestätigte, ein ukrainischer Passagier habe gedroht, eine Bombe zu zünden, sollte die Maschine nicht Kurs auf Sotschi nehmen. Er wurde in Istanbul überwältigt.

Der Mann gab Medienberichten zufolge an, an Bord des Flugzeugs sei eine Bombe und er habe den Zünder. Er habe versucht, sich Zugang zum Cockpit zu verschaffen, doch habe der Pilot Alarm ausgelöst. Der türkische Staatssekretär für Verkehr, Habib Soluk, erklärte, der Ukrainer habe gedroht, das Flugzeug der Fluglinie Pegasus aus Charkiw mit 110 Passagieren an Bord in die Luft zu sprengen, sollte es nicht nach Sotschi fliegen, wo die Winterspiele eröffnet wurden.

Nach der Auslösung des Alarms startete jedoch ein F-16-Kampfjet und zwang die Maschine zur Landung auf dem Sabiha-Gökcen-Flughafen der türkischen Millionenmetropole Istanbul. Laut den Medienberichten durchsuchten Anti-Terror-Einheiten sämtliche Passagiere nach Sprengstoff. Wenig später wurde gemeldet, dass Sondereinsatzkräfte in das Flugzeug eingedrungen seien und den mutmaßlichen Luftpiraten festgenommen hätten.

Die Spiele in Sotschi finden unter strengen Sicherheitsvorkehrungen statt. Islamistische Rebellen im Nordkaukasus haben gedroht, während des Sportereignisses, das die größte internationale Veranstaltung in Russland seit dem Ende der Sowjetunion 1991 ist, Anschläge zu verüben. Die Drohung erhielt zusätzliche Dringlichkeit, als Ende Dezember in der Stadt Wolgograd nordöstlich von Sotschi zwei Bomben am Bahnhof und in einem Bus explodierten. Bei den Anschlägen wurden 34 Menschen getötet.

In der Ukraine gibt es seit Monaten teils gewaltsame Proteste gegen Präsident Viktor Janukowitsch, der sich am Abend ebenso wie zahlreiche weitere Staatsführer zur Eröffnungsfeier in Sotschi befand.

Unterdessen haben am Freitagabend unter großen Sicherheitsvorkehrungen hat am Freitagabend die Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Sotschi begonnen. Allerdings spürten die 40 000 Zuschauer unmittelbar vor den Eingängen zum Fischt-Stadion nur wenig davon. Die Besucher der Zeremonie wurden kaum kontrolliert. Jedoch mussten sie zuvor eine Sicherheitsschleuse passieren, um überhaupt in den Olympiapark zu gelangen, in dem das Stadion steht. Kremlsprecher Dmitri Peskow hatte erneut betont, dass den russischen Behörden zufolge keine akute Gefahr für die Wettkämpfe bestehe. „Die Sicherheit aller Olympia-Objekte ist zu hundert Prozent geprüft“, sagte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin.

 
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