Im Fall Syrien sei die Lage besonders vertrackt, sagt Gisela Müller-Brandeck-Bocquet. Sie ist Professorin für Europaforschung und Internationale Beziehungen an der Würzburger Julius-Maximilians-Universität. „Das Problem einer Intervention in Syrien ist, dass nicht klar ist, welche politische Partei danach kommt“, sagt sie.
„Obamas bisheriges Zögern als Schwäche zu interpretieren, ist Schwachsinn.“ Der Nahe Osten sei ein einziges chaotisches Pulverfass, sagt sie. „Eine zusätzliche Pulverschnur anzuzünden, sei sehr gefährlich.“ Daher sei auch Deutschlands abwartende Haltung verständlich. „Die UN muss erst einwandfrei klären, wer den Giftgasanschlag ausgeführt hat, bevor ein militärisches Eingreifen beschlossen wird“, so Müller-Brandeck-Bocquet. Diese Aufgabe werde jedoch durch das aktuelle UN-Mandat nicht abgedeckt. Andererseits betont sie aber auch, dass mit diesem Giftgasangriff die viel zitierte „rote Linie“ überschritten wurde und die Vereinten Nationen daher reagieren müssten. Ihr Vorschlag sei eine strikte Flugverbotszone über Syrien, um zu verhindern, dass sich so ein Giftgasangriff wiederholt. TExt: Sas