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BERLIN
Ein Kriegsende ohne Stunde null
8. Mai 1945: Ein merkwürdiges Spannungsverhältnis kennzeichnet das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren: Einerseits war der Nationalsozialismus schlagartig erledigt. Andererseits lief vieles einfach weiter. Und die Art des Gedenkens ist sehr unterschiedlich.
Berlin – die eroberte Hauptstadt: Am 2. Mai hissen sowjetische Soldaten ihre Flagge auf dem Reichstag, am 8. Mai kapituliert die deutsche Wehrmacht bedingungslos.
Foto: Tass Jewgeni Chaldej, dpa | Berlin – die eroberte Hauptstadt: Am 2. Mai hissen sowjetische Soldaten ihre Flagge auf dem Reichstag, am 8. Mai kapituliert die deutsche Wehrmacht bedingungslos.
Redaktion
 |  aktualisiert: 05.05.2015 14:23 Uhr

Im März 1945 – Hitler lebte und plante noch – kam der britische Schriftsteller George Orwell als Kriegsreporter in das schon befreite Köln. Und wunderte sich. „Ausgesprochen seltsam“ fand er die Erfahrung. „Man sieht sich umgeben von diesem Herrenvolk, das auf Fahrrädern seinen Weg zwischen den Trümmerhaufen sucht. Es ist schwer vorstellbar, dass es sich um die gleichen Menschen handelt, die gerade noch den europäischen Kontinent beherrschten.“ Sie seien auch wirklich nicht alle „hochgewachsen, blond und arrogant“. Insgesamt erschienen sie ihm „keineswegs besonders auffällig“.

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